Auch Dr. Michael Spörke, Abteilungsleiter der Fachlichen Beratung des Ausschusses für Sozialpolitik im Sozialverband Deutschland (SoVD), spricht über diese Vorteile im
Interview mit REHACARE.de: "Wenn nur noch barrierefrei gebaut wird – sowohl bei Wohnungen als auch generell im öffentlichen Leben – dann bedeutet dies, dass Umwelt und Wohnungen weniger Hindernisse haben. Dies nützt vielen Personengruppen – in erster Linie Menschen mit Behinderung, aber auch darüber hinaus: So können barrierefreie Wohnungen auch für ältere Menschen hilfreich und sinnvoll sein, die zwar keine Behinderung haben, aber denen alltägliche Tätigkeiten schwerfallen. Ebenso können solche Wohnungen bei temporären Einschränkungen, wie einem Beinbruch, oder für Familien mit Kinderwagen nützlich sein. Es gibt eine ganze Reihe von Beispielen, an denen man aufzeigen kann, dass barrierefreies Bauen zukunftsweisend ist. Dies gilt insbesondere unter dem Gesichtspunkt der älter werdenden Gesellschaft. Aufgrund dessen steigt der Prozentsatz der Menschen, die eine barrierefreie Umgebung benötigen, worauf wir jedoch nicht vorbereitet sind. Da würden barrierefreie Wohnungen nach DIN-Norm erheblich Abhilfe schaffen. Deswegen sind diese auch dringend und zwingend notwendig."
Diese Notwendigkeit bestätigt auch Bundesgeschäftsführer des Sozialverbands VdK Deutschland, Jens Kaffenberger: "Nur fünf Prozent aller Seniorenhaushalte sind altersgerecht, doch jeder Vierte hat motorische Einschränkungen. Barrierefreien und altersgerechten Wohnraum zu schaffen, ist eine der dringendsten Aufgaben in einer älter werdenden Gesellschaft." Wie sich die Situation zusätzlich auf dem Land gestaltet – im Alter und mit Pflegebedarf – und welche Ansätze und Projekte es hierzu bereits gibt, erfahren Sie in unserem Beitrag "Alt werden auf dem Land – Herausforderungen und Chancen".