An der niederländischen Universität Leiden haben Forschende ein sogenanntes Metamaterial geschaffen, das auf äußere Einflüsse flexibel reagiert. Dieses im 3D-Druck-Verfahren erzeugte Material könnte künftig auch zur Verbesserung von Prothesen beitragen, da es sich individuell an die ständigen Bewegungen des Körpers anpassen kann. Weitere Forschung ist hierzu allerdings noch nötig.
Sogenannte generative Fertigungsverfahren wie der 3D-Druck sind an sich aber bereits durchaus dafür geeignet, schnell und kostengünstig zumindest Teile von Prothesen zu produzieren. "Ein großer Vorteil ist, dass die Prothesen und Orthesen so auf den Patienten maßgeschneidert werden können", erklärt Manuel Opitz, Geschäftsführer der Mecuris GmbH. "3D-gedruckte Produkte können außerdem einfacher mit Zusatzfunktionen wie Wasserfestigkeit, integrierten Features (zum Beispiel einem Flaschenöffner) oder einer bionischen Außenkontur ausgestattet werden."
Im Jahr 2017 brachte Mecuris den ersten 3D-gedruckten CE-zertifizierten Prothesenfuß auf den Markt, der auch salzwasserfest ist. Darüber hinaus bietet die Münchner Firma auch salzwasserfeste Kosmetiken an, die im Design jeweils an die gewünschten Prothesenfüße individuell anpassbar sind.
Jérémy Lefint ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA und bestätigt ebenfalls den gewinnbringenden Einsatz von 3D-Druck-Verfahren: "Es kann auf diese Weise nicht nur die Stützstruktur gedruckt werden, sondern auch verschiedene Gelenke, Dämpfungen und Sensorik. Neben kosmetischen Wünschen lassen sich außerdem auch individuelle konstruktive Anpassungen vornehmen."