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Förderungen für Studierende mit Behinderung oder chronischen Erkrankungen

28.01.2015
Foto: Student im Rollstuhl arbeitet am Laptop

Die Plattform barrierefrei-studieren.de erfasst über 1.500 Förderprogramme für Studierende mit Behinderung; © panthermedia.net/Kasia Bialasiewicz

Die Wittener Initiative für transparente Studienförderung hat die erste umfassende Fördermittelplattform für (angehende) Studierende mit Behinderung oder chronischen Erkrankungen geschaffen. Die erfassten Förderungen reichen dabei von finanziellen Förderungen über Assistenzleistungen bis zu technischen Hilfsmitteln.

In Deutschland gibt es mehr als 1.600 Förderprogramme im Wert von 153 Mio. Euro für Studierende mit Behinderung oder chronischer Erkrankung. Studien zeigen, dass jeder vierte Studierende mit Behinderung die erheblichen beeinträchtigungsbedingten Zusatzkosten nicht oder nur unzureichend decken kann. Die neue Plattform www.barrierefrei-studieren.de bringt Studieninteressierte und Förderprogramme einfach, schnell und kostenlos zusammen.

Bisher war es quasi unmöglich, alle infrage kommenden Fördermöglichkeiten zu überblicken. Für die Zielgruppe existieren Förderprogramme finanzieller Art (zum Beispiel Stipendien, Fahrtkostenzuschüsse, Gehörlosen- und Blindengeld), für technische Hilfsmittel (zum Beispiel Brailledrucker, Fernlesegeräte), für bedarfsgerechte Arbeitsmittel, Assistenzleistungen sowie Förderungen aus dem Bereich Wohnen und Freizeit. Die Förderungen werden dabei nach den unterschiedlichsten Auswahlkriterien vergeben, darunter dem Grad der Behinderung, der Art der Behinderung, der Hochschule und der finanziellen Bedürftigkeit.

Die Internetplattform barrierefrei-studieren.de zeigt jedem (angehenden) Studierenden mit Behinderung oder chronischer Erkrankung, welche Förderungen im eigenen Fall beantragt werden können. "Dahinter steckt ein Matching-Algorithmus, der vollautomatisch und in Echtzeit jedem zeigt, was zu ihm passt", erklärt Mitbegründerin Dr. Mira Maier von der Universität Witten/Herdecke die Funktionsweise ihrer Plattform. Das Matching-Verfahren beruht auf 13 Filterkriterien wie dem Grad und der Art der Behinderung, der Hochschule, dem Alter sowie dem Studienabschnitt.

"Mit dem Portal möchten wir dazu beitragen, dass mehr Abiturienten mit Behinderung ein Studium aufnehmen. Denn bisher sind Studierende mit Behinderung an den Hochschulen stark unterrepräsentiert", erläutert Dr. Maier. "Studierende mit Behinderung haben einen erschwerten Studienalltag und erhebliche Zusatzkosten."

Schon jetzt wird barrierefrei-studieren.de in der täglichen Beratungsarbeit der Behindertenbeauftragten und Behindertenberatungsstellen an mehr als 110 deutschen Hochschulen breitflächig eingesetzt. Empfohlen wird das Portal unter anderem von Behindertenbeiräten, Landesarbeitsgemeinschaften der Schwerbehindertenvertretungen, myhandicap und der Aktion Mensch.

Barrierefrei-studieren.de ist erst seit gut zwei Monaten online. In der kurzen Zeit des Bestehens wurde aber bereits 3.500 Betroffenen bei der Suche nach Förderung geholfen. Prominente Fürsprecher für barrierefrei-studieren.de sind unter anderem Finanzminister Dr. Wolfgang Schäuble, der Paralympics-Goldmedaillengewinner Sebastian Dietz, der Marienhof-Schauspieler Erwin Aljukic und verschiedene Behindertenbeauftragte der Landesregierungen.

Barrierefrei-studieren.de ist ein Projekt der gemeinnützigen Wittener Initiative für transparente Studienförderung, die auch die Stipendiensuchmaschine www.myStipendium.de betreibt.

REHACARE.de; Quelle: Universität Witten/Herdecke

Mehr über die Universität Witten/Herdecke unter: www.uni-wh.de
Die Plattform selbst ist erreichbar unter: www.barrierefrei-studieren.de