Sport kann die Krankheitsaktivität von Rheuma betroffener Kinder reduzieren; © panthermedia.net/D. Shironosov
Etwa 20.000 Kinder in Deutschland haben entzündliches Rheuma. Für diese Kinder mit Juveniler Idiopathischer Arthritis (JIA) galt Sport lange Zeit als Tabu. Dabei berichten sportlich aktive Betroffene über eine deutlich bessere Lebensqualität. Zudem könne Sport die Krankheitsaktivität sogar reduzieren.
Schmerzende Gelenke sind typische Symptome junger Patienten mit JIA. „Um bleibende Gelenkschäden zu verhindern, haben Ärzte ihnen früher meist davon abgeraten, sich sportlich zu betätigen“, so Jürgen Grulich-Henn, Kongresspräsident der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR) vom Universitätsklinikum Heidelberg. Kinder wurden über Jahre vom Schulsport befreit und sollten keinen Vereinssport treiben. Dies führte jedoch häufig zu sozialem Rückzug und Übergewicht, warnt der Kinderrheumatologe.
Zwar helfen moderne Behandlungskonzepte Kindern mit Rheuma zunehmend schneller wieder beschwerdefrei zu leben. „Trotzdem treiben auch heute JIA-Patienten immer noch deutlich weniger Sport als gesunde Gleichaltrige“, so der Kongresspräsident der GKJR. Es zeichne sich jedoch ein Wandel ab: Während im Jahr 2000 nur jeder Dritte mit JIA regelmäßig am Schulsport teilnahm, waren es 2011 mehr als die Hälfte. Die Rate der Schulsportbefreiten sank von 46 auf 17 Prozent, so die Ergebnisse einer Trendanalyse mit mehr als 6000 JIA-Patienten im Rahmen der Kerndokumentation (Kinder-KD).
REHACARE.de; Quelle: Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie e.V.