Perfekter Ansprechpartner dafür ist Christian Jaster: Nationalspieler für Deutschland, Spieler des Ligadritten SG NRW (Spielgemeinschaft aus Kamen, Wiehl und Köln) und Strafzeitenkönig der abgelaufenen Meisterschaftssaison. Außerdem ist er Fachbereichsvorsitzender im Para-Eishockey.
Bei einem Unfall 2007 verlor Jaster sein Bein. Mit zwei Beinen konnte sich der Fan der Düsseldorfer Eislauf-Gemeinschaft (DEG), der von klein auf Eishockey-interessiert war, kaum auf Schlittschuhen halten, versuchte sich aber dennoch bei einem DEG-Probetraining und scheiterte. "Nach meinem Unfall wollte ich unbedingt Sport machen." Tobte sich der Hüne vorher im Handball-Tor aus, fand er sich mangels damaliger Handball-Alternative für Menschen mit Behinderung doch noch auf dem Eis wieder.
Para-Eishockey unterscheidet sich nicht so stark vom üblichen Eishockey. Die Spieler bewegen sich jedoch nicht auf Schlittschuhen fort, sondern auf einem Schlitten, da die meisten von ihnen körperliche Einschränkungen der unteren Gliedmaßen haben. Auf nationaler Ebene können aber auch Menschen ohne Behinderung Para-Eishockey spielen. Um sich auf dem Eis abzuschieben, nutzen die Sportler zwei kurze Schläger mit Spikes am Ende. Ein Drittel dauert 15 Minuten.
In Deutschland gibt es aktuell vier Mannschaften, die die Meisterschaft an Turnier-Wochenenden unter sich ausspielen. Neben der Spielgemeinschaft aus Nordrhein-Westfalen wären das noch die Teams aus Dresden, Bremen und der Serienmeister aus Langenhagen (Niedersachsen).
Auch wenn die Mannschaftsdichte übersichtlich ist, gibt es für den Nationalspieler keine schönere Sportart. "Obwohl es für manchen Zuschauer aussieht, als würden die zehn Spieler einfach irgendwie übers Eis flitzen, hat es viel mit Taktik zu tun. Wenn man mal ein Spiel aus der Vogelperspektive sieht, kann man die Laufwege erkennen, die Positionswechsel oder wie die Spieler ihre Position halten. Wir sagen immer: Eishockey ist wie Schach. Und natürlich kann man auch eine gesunde Härte auf dem Eis ausleben. Und hinterher trifft man sich dann auf ein Bier", so der Düsseldorfer. Mit mangelnder Fairness im Eishockey habe das übrigens nichts zu tun. Eine gewisse körperliche Härte gehöre zum Spiel dazu.