Bestandsaufnahme: Reisen für Menschen mit Behinderung
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Bestandsaufnahme: Reisen für Menschen mit Behinderung
02/04/2020
Wie soll man über das Thema (barrierefreies) Reisen schreiben, wenn das Coronavirus aktuell dafür sorgt, dass weltweit strikt von touristischen Reisen abgeraten wird? Es ist auf jeden Fall nicht leicht. Dennoch gibt es zu diesem Thema durchaus Spannendes zu berichten – sei es mit COVID-19-Bezug oder ganz ohne.
Sie hatten ein klares Ziel vor Augen: Sven Marx (links) und Jürgen Pansin wollten mit dem Tandem nach Tokio zu den Paralympics. Doch das neue Coronavirus sorgte für ein vorzeitiges Ende ihrer Reise.
Insgesamt 15.000 Kilometer in 6 Monaten – das war der Plan von Sven Marx und Jürgen Pansin. Am 7. März starteten die beiden mit ihrem Pino-Tandem von Hase Bikes in Berlin. Ihr Ziel: Tokio, Japan! Pünktlich zu den Paralympics wollten sie dort ankommen. Doch dann kam alles anders. Das Coronavirus und die damit verbundenen weltweiten Reisebeschränkungen haben ihnen einen Strich durch die Rechnung gemacht. 18 Monate Planung und Vorbereitung waren hinfällig. In Warschau mussten sie ihre Reise dann abbrechen, als immer mehr Länder ihre Grenzen schlossen und das Einhalten ihrer Route unmöglich wurde.
Die Enttäuschung war groß. "Wir haben nicht beweisen können, dass nichts unmöglich ist – wegen einem winzigen unsichtbaren Gegner", schreibt Marx auf dem Reiseblog über den Abbruch. Er hat einen Tumor am Hirnstamm und damit sind für ihn erhebliche Einschränkungen verbunden, zum Beispiel mit dem Gleichgewicht. Pansin ist zu 100 Prozent sehbehindert. Mit ihrer Reise zu den Paralympischen Spielen in Tokio wollten sie zeigen, dass körperliche Einschränkungen Höchstleistungen nicht ausschließen. Inzwischen wurden die Paralympics verschoben und Marx und Pansin sind zurück in Berlin, wo sie auch schon wieder neue Aktionen austüfteln.
Reisepläne für die Zeit nach Corona
Doch das SARS-CoV-2-Virus hält die Welt weiterhin in Atem – und legt die Reisepläne vieler Menschen mit und ohne Behinderung weltweit vorerst lahm. Und gerade, weil viele Menschen mit Behinderung zur Risikogruppe gehören, ist auch ganz klar, dass die Reiseverbote unbedingt einzuhalten sind – zum Schutz aller. Dennoch hoffen viele Menschen, dass es bald wieder möglich sein wird, gefahrlos die Welt zu erkunden und zu verreisen. Bis dahin schwelgen in den sozialen Netzwerken Viele in Erinnerungen und teilen Fotos von vergangenen Urlauben und Reisen. Auch bei zahlreichen reiselustigen Menschen mit Behinderung ist das zu beobachten. Sie träumen von möglichen Reisezielen und schmieden hier und da sogar schon erste vage Pläne.
Und auch wenn im Moment überhaupt noch nicht absehbar ist, wann und in welchem Umfang reisen wieder möglich sein wird, besteht dennoch bereits die Möglichkeit, sich beispielsweise über barrierefreie Hotels zu informieren.
Zunehmend zeichnet sich hier die Tendenz ab, dass sich solche Hotels aber explizit nicht als "Pflegehotels" verstehen und präsentieren, sondern dass das Urlaubserlebnis und die Genussmomente für alle in den Vordergrund rücken – wie etwa bei der FDS Hotel gGmbH, die das Seehotel Rheinsberg und das Heidehotel Bad Bevensen betreibt. Beide sind vor allem auf Reisende mit Mobilitätseinschränkung oder Mehrfachbehinderung spezialisiert. Für diese Gäste stehen vor Ort entsprechende Hilfsmittel sowie barrierefreie Zimmer zur Verfügung. Ein ähnliches Angebot gibt es auch im Hotel Middelpunt an der belgischen Küste. Was die drei Hotels ihren Gästen ganz konkret bieten können, erfahren Sie im Beitrag "Barrierefrei reisen: Hotels für alle".
Was sowohl auf Reisen als auch im aktiven Alltag ebenfalls eine große Rolle spielt, sind Hilfsmittel, die jederzeit die individuelle Mobilität sicherstellen. Denn möglichst unkompliziert von A nach B zu kommen, gehört für Menschen mit Behinderung zu einem selbstbestimmten Leben dazu. Eine hilfreiche Unterstützung kann hier vielleicht der faltbare Scooter ATTO von MovingLife bieten. Was genau den schicken Alltags- und Reisebegleiter auszeichnet, erklärte uns Vertriebsleiter Marcel Zwart im Interview.
Solch Mobilitätshilfen können sich schon jetzt – in Zeiten von Corona – als praktisches Hilfsmittel im Alltag erweisen. Und wenn dann irgendwann auch wieder touristische Reisen ohne Bedenken möglich sind, werden sie auch im nächsten Urlaub sicher wieder gute Dienste leisten.
Linkliste zum Thema Reisen
Sie wollen sich noch weiter über Ausflugsmöglichkeiten und künftige Reisen informieren? Wir haben ein paar Tipps für Sie: