In Bezug auf beide Punkte haben Metzler und seine Kolleg*innen im KOFA daher jahrelang in Vorträgen, Workshops, Webinaren und über Leitfäden kostenlos Unterstützung angeboten. Und er sagt, dass es tatsächlich durchaus Erfolge auf dem Arbeitsmarkt in den letzten Jahren gebe, die sich auch quantitativ messen ließen. Dennoch sei Inklusion ein kontinuierlicher Prozess, der nicht zum Stichtag X ende und dann sei auf einmal alles gut. Die zunehmende Digitalisierung bringe beispielsweise ganz eigene und neue Herausforderungen mit sich.
Und Chancen. Dies zeigt vor allem die repräsentative IW-Online-Befragung, an der im Sommer 2019 insgesamt 1.226 Unternehmen teilgenommen haben. Laut Andrea Kurtenacker, Leiterin des Kompetenzfelds Berufliche Teilhabe und Inklusion im Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V., erleichtert Digitalisierung bereits heute den Arbeitsalltag von Menschen mit Behinderung: "Insbesondere mobile Endgeräte zum ortsunabhängigen Arbeiten, wie Notebooks, und Online-Kommunikationsdienste zum Informationsaustausch im Team, wie WhatsApp, werden von Unternehmensvertretern als große Erleichterung gesehen. 20 Prozent aller Unternehmen setzen digitale Technologien gezielt ein, um Menschen mit Behinderung im Arbeitsalltag zu unterstützen."
Die Studie hat außerdem ergeben, dass Unternehmen, die bereits heute stark auf Digitalisierung setzen, häufiger Menschen mit Behinderung beschäftigen als Unternehmen ohne Bezug zu Digitalisierung. Fast 30 Prozent aller Unternehmen würden durch die Digitalisierung zudem neue Chancen für die Beschäftigung von Menschen mit Behinderung sehen. "Auffällig dabei ist: Unternehmen, die bereits heute stark auf Digitalisierung setzen, sind hier optimistischer als Unternehmen ohne Bezug zu Digitalisierung", ergänzt Kurtenacker.