Im Rahmen der Bachelorarbeit "Leben mit Chronischer Aphasie – eine qualitative Untersuchung" befragte Marina Fraas Betroffene darüber, wie sie ihr Leben mit Aphasie sehen. "Ich wollte einfach wissen, ob ich anders oder gleich wie andere mit dieser Krankheit bin." Das Ergebnis hat ihr gezeigt, dass jeder sein Leben selber gestalten kann. Wer Hilfe braucht, bekommt Hilfe, wenn er sie annimmt. Verweigert man die Hilfe, bekommt man auch keine. Sie hat gelernt, Hilfe anzunehmen und Chancen zu nutzen.
"Ich habe die Bestätigung ganz anders gesehen, nachdem ich studiert habe. Es ist wirklich interessant, wenn man die Krankheit wissenschaftlich analysieren kann. Mir hat es weitergeholfen und jetzt will ich auch anderen weiterhelfen." Marina Fraas hat sich geschworen, dass das, was sie durchgemacht hat, anderen leichter gemacht werden soll. "Als Betroffener versteht man Betroffene besser als Außenstehende."
"Ich werde nicht mehr so sprechen wie früher", sagt sie, da immer eine "Rest-Aphasie" bleiben wird. Aber damit kann man leben, denn "ich behindere mich damit selber nicht. Manchmal sind es die Menschen, mit denen ich rede, die mich beeinträchtigen", fährt Marina Fraas weiter fort, "weil sie genervt davon sind, dass ich so langsam spreche. Aber dadurch lasse ich mich nicht verunsichern. Sie sind eben ungeduldig und wissen nicht, was im Leben wirklich zählt."