Digitalisierung spielt heutzutage in so vielen Bereichen des Lebens eine Rolle und wird dies auch zukünftig weiterhin tun – im privaten wie auch im beruflichen Umfeld. Dieser Überzeugung ist auch der operative Projektleiter der Hochschule Ruhr West, Lukas Hellwig, der das FabLab Emscher Lippe hoch vier betreut. "Aus diesem Grund muss es oberstes Ziel sein, wirklich alle Bevölkerungsgruppen an diesem Prozess zu beteiligen und einen Zugang zu schaffen. Nur so kann erreicht werden, dass Digitalisierung nicht als Bedrohung wahrgenommen wird, sondern als Chance für jeden Einzelnen. Und ich bin der festen Überzeugung, dass die neuen technologischen Möglichkeiten für jeden Einzelnen einen Mehrwert bedeuten können – wir müssen ihn nur gemeinsam kreieren." Das ist das Ziel des Projekts. Im FabLab "können unterschiedlichste Zielgruppen Digitalisierung tatsächlich erleben und begreifen und beispielsweise innerhalb kürzester Zeit den Umgang mit 3D-Druckern und 3D-Scannern erlernen und eigene kleine Projekte umsetzen."
Um möglichst viele Menschen mit den heutigen digitalen Möglichkeiten in Berührung zu bringen, bietet Emscher Lippe hoch vier verschiedene Veranstaltungsformate an. Das reicht von einfachen Kennenlern- oder offenen FabLab-Tagen über Tage speziell für Unternehmen bis hin zu Schulungen in speziellen Technologien und der gemeinsamen Umsetzung von Projekten. Auch ein mobiles FabLab ist Teil des Projekts und soll auch an Schulen und Unternehmensstandorten vor Ort für Digitalisierung begeistern sowie digitale Kompetenzen vermitteln. Dieses Engagement wird positiv aufgenommen, wie Hellwig berichtet: "Während unserer Veranstaltungen bekommen wir sehr viel positives Feedback und regelmäßig sehen wir Teilnehmer auch bei Veranstaltungen wie den Offenen Abenden (jeden ersten und dritten Mittwoch im Monat) oder den Projektabenden (jeden ersten und dritten Dienstag im Monat) wieder, wo sie an begonnen Projekten weiterarbeiten. Das bestätigt uns in unserer Arbeit."
Einige Projektergebnisse sind durchaus vielversprechend. Egal ob intelligente Steckdose, die auf Knopfdruck einer Fernbedienung quasi als Smart-Home-Anwendung das Leben in den eigenen vier Wänden vereinfachen sowie Strom sparen soll; ein Blutzucker-Überwachungssystem für den Schreibtisch, welches via LED-Anzeige den aktuellen Zustand in Signalfarben und Tönen signalisiert; oder ein Vorlese-Device, welches Text erkennt und für Menschen mit Sehbehinderung vorliest.
So habe es der ein oder andere Prototyp bereits zu einem einsatzfähigen Hilfsmittel im Alltag der Nutzer*innen geschafft. Und auch Unternehmen sind an der ein oder anderen Idee aus dem FabLab interessiert. Sogar eigene Unternehmungsgründungen stünden im Raum, wie Hellwig berichtet. Auch dabei helfe das Projekt, wo es nur geht. Das FabLab stellt alle entwickelten Ideen der Öffentlichkeit im Sinne des Open-Source-Gedankens frei zugänglich zur Verfügung.