Wie kann eine Messe wie die gamescom dabei helfen, dass mehr Entwickler auf die Zielgruppe von Menschen mit Behinderung aufmerksam werden und Games auf den Markt bringen, die von allen gespielt werden können?
Falk: Computer- und Videospiele sind ein soziales und inklusives Medium. Sie bringen Menschen jedes Alters und jeder Herkunft zusammen. Games ermöglichen es, Grenzen zu überwinden, gemeinsam in fantastische Welten einzutauchen und mit anderen zusammen Abenteuer zu erleben. Genau das macht die gamescom erlebbar.
Die gamescom ist das weltweit größte Event für Computer- und Videospiele. Hier werden nicht nur die neuesten Spiele und Trends gezeigt. Hier treffen sich auch die unterschiedlichsten Menschen, um sich gemeinsam über ihre Faszination für Games auszutauschen, gemeinsam zu spielen und die Games-Kultur in all ihrer Vielfalt zu erleben. Die gamescom ist dabei offen für jeden Spiele-Fan. Die Messe ist barrierefrei gestaltet. So ist es jedem Gamer, ob mit oder ohne Behinderung, möglich, an dem Event teilzunehmen. Durch Partnerschaften wie die mit Aktion Mensch wollen wir Zeichen setzen. Und wir ermöglichen den Dialog zwischen Gamern mit Behinderung und Unternehmen. So wie in diesem Jahr, als sich Dennis Winkens, Online-Redakteur und Gesicht der Aktion Mensch-Kampagne "Neue Nähe", mit einen Start-up im Bereich Eingabegeräte für Gamer mit Behinderung austauschen konnte.
Wird Accessibility zukünftig noch wichtiger, weil die heutige Generation Spieler ja auch älter wird und letztlich ja auch ältere Menschen von mehr Barrierefreiheit profitieren?
Falk: Selbstverständlich! Die Gruppe der Spielerinnen und Spieler wächst in Deutschland. Inzwischen spielt die Hälfte der Deutschen Computer- und Videospiele. Derzeit ist die am stärksten wachsende Zielgruppe die der über 50-Jährigen. Barrierefreiheit wird also auch in Zukunft ein wichtiges Thema sein. Auch, da Games in einem weiteren wichtigen Feld eingesetzt werden können: der Medizin. So können bereits heute Programme zur Demenzvorbeugung oder einem therapeutischen Training durch Computer- und Videospiele unterstützt werden. Senioren können mit Games ihre geistige und körperliche Fähigkeit gleichermaßen fördern. Entsprechende Pilotprojekte werden bereits in Seniorenzentren umgesetzt.
Was bedeutet für Sie Inklusion?
Falk: Inklusion bedeutet für mich: der selbstverständliche Umgang mit und vor allem die Integration von Menschen mit Behinderung. Ich habe selbst meinen Zivildienst in einem Wohnheim für geistig und körperlich Behinderte abgeleistet und erlebt, wie ein Miteinander mit gegenseitiger Offenheit und Interesse füreinander eine Bereicherung für alle sein kann.