REHACARE.de hat bei Trendexpertin Birgit Gebhardt nachgefragt, ob sich Menschen mit Pflegebedarf überhaupt von Maschinen pflegen lassen wollen und ob es in Zukunft denkbar wäre, dass diese das Personal komplett ersetzen.
Frau Gebhardt, was ist heutzutage bereits mit dem Einsatz von Robotern in der Pflege möglich?
Birgit Gebhardt: Es gibt bereits Roboter im Krankenhaus als Lieferanten, die zum Beispiel Medikamente oder Utensilien zum Pflegepersonal auf die Stationen bringen. Für die Pflege hinsichtlich einer direkten menschlichen Berührung ist die Technologie noch nicht ausgereift, aber es gibt vielversprechende Ansätze: Man trainiert Roboter, Personen zu heben, wie es in Japan schon einem bärig anmutenden Helferroboter mit Puppen gelingt. Problematisch ist der Umgang mit sensiblen Körperteilen, wie sanftes Anfassen, das Vermeiden von Kneifen oder Hautziehen und die Unterscheidung von Haut- und Bettfalten. Es gibt bereits elastische Roboter, die aktuell aber noch ihre Elastizität, Rückkoppelung, Balance und Kraftausübung an Schlagbohrern testen.
Auch arbeiten Unternehmen an künstlichen Muskeln, die menschliche Körperfunktionen in ihrer Erscheinung, Funktion und Haptik nachahmen. Die Wissenschaftler schauen, was sie aus der Natur und vom Menschen lernen können und übersetzen dies in spezialisierte Tätigkeiten. Vom Exoskelett, das unsere Körperfunktionen wie eine zweite statische Haut unterstützen soll, bis zum Atlas Roboter, der sogar auf Eis sicher laufen kann, finden wir derzeit viele Spezialroboter in der Entwicklung.