REHACARE.de sprach mit Cinderella Glücklich, Projektassistentin im Kernteam von HelpCamps, über die einzelnen Veranstaltungsformate und deren Vorteile.
Frau Glücklich, welche kurzfristigen und langfristigen Ziele hat das Projekt HelpCamps?
Cinderella Glücklich: HelpCamps ist ein Projekt, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Initiative "Innovationsforen Mittelstand" gefördert wird. In diesem Sinne möchten wir kleine und mittlere Unternehmen (KMU) der Hilfsmittelwirtschaft mit wissenschaftlichen Institutionen verbinden, damit die KMU ihr Innovationspotenzial besser nutzen können – aber wir legen eben noch eine Schippe drauf, indem wir sagen: ohne die, die ein Hilfsmittel später anwenden beziehungsweise nutzen, geht das nicht. Sie müssen den Innovationsprozess von Anfang an mitgestalten, damit ein wirklich sinnvolles, individuelles Hilfsmittel entsteht.
Die Maker-Szene bringen wir ein für die Extraportion Kreativität und Querdenken, zum Beispiel im Sinne von Open Innovation, neuartigen Fertigungsmaterialien und -technologien. Indem alle Fokusgruppen gemeinsam und gleichberechtigt den Innovationsprozess gestalten, soll am Ende ein Co-Working-Netzwerk entstehen, durch das es möglich ist, ein technisches Hilfsmittel günstiger, schneller und vor allem individueller zu produzieren als bisher.
Das Projekt setzt sich aus Partnertreffen, einem BarCamp und einem Innovationsforum zusammen. Welche Vorteile bieten die einzelnen Veranstaltungen?
Glücklich: So unterschiedlich wie die einzelnen Fokusgruppen sind, die an HelpCamps mitwirken, so vielfältig sind auch die Veranstaltungen. Die Partnertreffen richten sich eher an die KMU der Hilfsmittelwirtschaft und wissenschaftliche Institutionen – sie sollen den Austausch zu Open Innovation fördern, die Beteiligten sollen sich untereinander vernetzen und sich kennen lernen, um später vielleicht gemeinsame Kooperationen oder sogar Geschäftspartnerschaften zu entwickeln.
Das HelpCamps-BarCamp, das am 9. Dezember 2017 in der Bundesfachschule für Orthopädie-Technik in Dortmund stattfindet, dreht sich eher um die Bedarfe der Hilfsmittelanwender, also der Menschen mit Beeinträchtigung, Pflege- und Assistenzkräfte oder pflegenden Angehörigen und Therapeuten. Wir wollen hier im Austausch auf Augenhöhe ganz genau wissen: Welche Herausforderungen gibt es derzeit bei der Versorgung mit technischen Hilfsmitteln?
Das Innovationsforum geht dann den nächsten Schritt: Hier wollen wir die im BarCamp geschilderten Probleme anpacken und innerhalb von zwei Tagen konkrete Lösungen liefern, also zum Beispiel, indem die Teilnehmer/innen eine neue Kooperation zu einem bestimmten Lösungsansatz anstreben, indem gemeinsam eine Geschäftsidee skizziert wird oder indem Entwicklerteams den Prototypen eines individuellen technischen Hilfsmittels anfertigen.