MOB steht für "Mode ohne Barrieren". Frau Thom, inwiefern wirkt sich dieses Motto auf Ihre Arbeit aus?
Josefine Thom: Unsere Mode ist inklusiv und barrierefrei: Praktische Funktionalität trifft modischen Anspruch – egal ob im Sitzen oder Stehen. So gut wie jedes unserer Kleidungsstücke ist mit einem innovativen Magnetverschlusssystem ausgestattet. Vorteile sind einfaches, schnelles, angenehmes und möglichst eigenständiges An- und Auskleiden. Spezielle Schnitte, die für die Körperformen von Rollstuhlnutzer*innen optimiert sind, steigern den Mode-Spaß.
Was ist das Besondere an Ihrer neuen Kollektion MOB cares?
Thom: Unter dem Titel "Who cares? – MOB CARES" haben wir Jacken und Hosen für Rollstuhlnutzer*innen entwickelt, die stark bewegungseingeschränkt sind und sich nur mit Hilfe von assistierenden Personen an- und auskleiden können. Die Produkte gewährleisten den Träger*innen einen schnellen, angenehmen und schmerzfreien An- und Auskleide-Prozess, der auch für assistierende Personen leichter und gesundheitsschonender ist. Die Corona-Pandemie hat uns dazu veranlasst, unsere Zielgruppe zu erweitern – bisher waren wir nur auf aktive Rollstuhlnutzer*innen fokussiert. Menschen mit Mehrfachbehinderungen sind vom Coronavirus besonders betroffen. Sie gehören der Risikogruppe an, leben stärker in sozialer Isolation und persönliche Assistenz ist schwerer zugänglich. Die neuen Produkte wirken diesen Umständen entgegen: Für das An- und Auskleiden ist kein Fachpersonal notwendig. Familienmitglieder und Freund*innen können Rollstuhlnutzer*innen schnell und einfach anziehen, auch wenn sie körperlich zu regulären Assistenzaufgaben nicht mehr in der Lage sind.