So tickt Anja Winkler

Inklusion beginnt im Kopf! Das steht für Anja Winkler fest. Ein Thema, das ihr in diesem Zusammenhang besonders am Herzen liegt, ist die Arbeitsassistenz. Welche Fragen aktuell die Corona-Pandemie aufwirft, welche Reisepläne die Diplompädagogin deswegen über den Haufen werfen musste und wie sie sonst so tickt, erzählt sie auf REHACARE.de.

Was bringt Sie zum Lachen?

Anja Winkler: Gute, gern auch politische, Comedy und Satire, teils auch eigene Missgeschicke. :)

Was wollten Sie schon immer einmal machen und warum haben Sie sich bisher nicht getraut?

Anja Winkler: Eine Reise ohne Reisegruppe, nur für mich mit einer Assistenz. Getraut habe ich mich, aber leider fiel meine erste schöne Reise mit Mietwagen, Hotel und Flug nach Sizilien der Corona-Pandemie zum Opfer.

Welcher Mensch hat Sie bisher am meisten beeinflusst? Und warum?

Anja Winkler: Keiner, denn ich lege sehr viel Wert auf meinen eigenen Charakter, auf mein Leben. Ich lasse mich sehr wenig beeinflussen – das gebe ich zu – und bilde mir gern meine eigene Meinung.

Sie haben die Chance Bundesbehindertenbeauftragte zu werden. Was wäre Ihre erste Amtshandlung?

Anja Winkler: Das ist schwierig, weil es so vieles gibt, das ich zuerst in Angriff nehmen möchte. Ich würde gern grundsätzlich Menschen mit Behinderung den Anspruch auf eine Arbeitsassistenz auch bei Nebentätigkeiten deutlich erleichtern. Da tun sich die Behörden immer noch schwer, wenn die Arbeitszeit bei weniger als 15 Stunden pro Woche liegt.

Was liegt Ihnen besonders am Herzen?

Anja Winkler: Das Umdenken in unserer Gesellschaft; dass man füreinander denkt und nicht gegeneinander; dass man alle im Blick hat und niemand ausgegrenzt wird; dass endlich auf den Prüfstand kommt, was "Normalität" bedeutet.

Ich wäre gern einmal...

Anja Winkler: Sozialpolitikerin, die weitreichende Entscheidungen treffen kann und diese umsetzt.

Auf welche Fragen wünschen Sie sich eine Antwort?

Anja Winkler: Im Moment auf die, was die Corona-Pandemie mittel- und langfristig mit unserer Gesellschaft macht – mit den Kindern (Stichwort Bildung), mit den Älteren, die sich isoliert fühlen, und mit den anderen, die teils egoistisch denken.

Was ich noch sagen wollte...

Anja Winkler: Wenn wir Inklusion und Teilhabe in unserer Gesellschaft wollen, müssen wir alle umdenken. Wir müssen anders handeln. Wir müssen es schaffen, dass jeder einen Platz hat. Denn jeder hat Potenziale. Es geht nicht darum, selber irgendwie nur für sich zu denken, sondern auch etwas für andere zu tun. Nur so funktioniert eine Gesellschaft überhaupt. Inklusion beginnt im Kopf!