Was macht einen Tag für Sie zu einem guten Tag?
Annette Schwindt: Wenn ich in Ruhe in den Tag starten und dann mit interessanten Menschen spannende Projekte verwirklichen kann, die auch Dritten helfen. Leckeres Essen und genug Zeit mit meinem Mann, der seit März 2020 coronabedingt auch zuhause arbeitet.
Welche Hilfsmittel oder Alltagshilfen sind für Sie unverzichtbar?
Annette Schwindt: Zum einen die
Internetverbindung, denn sie ist derzeit fast unser ganzer Anschluss an die Welt und unabdingbar fürs Arbeiten. Zum anderen eine funktionierende Medikamenten- und Hilfsmittelversorgung (Katheter, Rollstuhl etc. für meinen Mann).
Was würden Sie sich von der Gesellschaft und Ihren Mitmenschen im Umgang mit Menschen mit Behinderung wünschen?
Annette Schwindt: Dass der Wohlfahrtsgedanke endlich Geschichte wird und Menschen – egal welcher Fähigkeiten – als gleichberechtigt wahrgenommen werden. Dass man jeden Menschen als seinen eigenen Experten anerkennt, der am besten weiß, was ihm gut tut und was nicht. Und den Abbau von baulichen Barrieren und denen in den Köpfen – auf beiden Seiten.
Welches Hilfsmittel müsste dringend erfunden und/oder verbessert werden?
Annette Schwindt: Generell braucht es ein besseres Design, das nicht zu Lasten der Funktion geht. Viele Hilfsmittel sind entweder hässlich oder halten nicht lange. Auch
rollstuhlgerechte Bekleidung in besserer und nachhaltiger Qualität, die nicht nur für die Freizeit gedacht ist.