So tickt Katrin Sickert!

Dass Menschen zuerst die positiven Fähigkeiten anderer sehen, und nicht ihre Defizite – das ist Katrin Sickerts Herzenswunsch. Aber auch Reisen steht bei ihr ganz oben auf der Wunschliste. Lachen kann sie über vieles – und zwar gerne und laut. Warum für sie Lob und Anerkennung so wichtig sind und welche Rolle sie Schülern zugedacht hat, erzählt sie auf REHACARE.de.

Wann haben Sie das letzte Mal herzhaft gelacht und worüber?

Katrin Sickert: Ich lache gern und oft (und wohl auch ziemlich laut, wurde mir gesagt). Vorhin beim Frühstück habe ich mit U. über platte Witze und Situationskomik gelacht. U. hat auch Multiple Sklerose. Wir sind beide sehr froh, dass wir einander haben, hier unter lauter Senioren im Alten- und Pflegeheim.

Was wollten Sie schon immer einmal machen und warum haben Sie sich bisher nicht getraut?

Katrin Sickert: Ich würde gerne mal wieder Urlaub machen, ans Meer fahren. Seit vier Jahren bin ich sehr auf die Hilfe anderer angewiesen, da ich im Rolli sitze und auch sonst leider nicht sehr belastbar bin. In Begleitung kann ich kurze Strecken mit Rollator gehen. Das würde ich gerne täglich üben und nicht nur ein bis zwei Mal die Woche. Ich habe mich bisher nicht getraut zu verreisen, weil mir das alles zu kompliziert ist zu organisieren.

Welcher Mensch hat Sie bisher am meisten beeinflusst? Und warum?

Katrin Sickert: Meine Eltern, weil sie immer zu mir gehalten haben, weil sie ein interessantes Leben führen, viele Dinge machen, die ich auch gerne machen würde: Reisen, Konzerte, Vortragsveranstaltungen besuchen...

Sie haben die Chance Bundesbehindertenbeauftragte zu werden. Was wäre Ihre erste Amtshandlung?

Katrin Sickert: Ich würde es Städten einfacher machen barrierefrei zu werden. Ich würde Behinderte in Schulen schicken, die dann zu nichtbehinderten Schülern sprechen, sie für Behinderte sensibilisieren. Über vieles, was für Behinderte eine Barriere darstellt, hat der gesunde Mensch einfach noch nie nachgedacht. Die Schüler sind unsere Zukunft!

Ihr Leben wird verfilmt: Wer würde Sie verkörpern und warum gerade diese Person?

Katrin Sickert: Keine Ahnung, aber wahrscheinlich traue ich es keinem Nichtbehinderten zu einen Behinderten glaubwürdig zu spielen.

Katrin Sickert: … glücklich und zufrieden.

Auf welche Fragen wünschen Sie sich eine Antwort?

Katrin Sickert: WARUM schlagen sich die Menschen die Köpfe ein, wenn doch alle eigentlich das Selbe wollen, nämlich Frieden?

Was ich noch sagen wollte …

Katrin Sickert: Spart nicht an Lob und Anerkennung, wenn euch etwas gefällt! Das Leben ist viel zu schnell vorbei!