Wie fit und mobil sie ist, demon-
strierte Vera Thamm eindrucksvoll
beim öffentlichen Training;
© Marion Haas Faller
Ganz im Zeichen von Paralympics und Inklusion stand die Pressekonferenz des Behinderten-Sportverbandes Nordrhein-Westfalen (BSNW), die am 17. Juli 2012 in der DJK-Sportschule in Münster durchgeführt wurde.
„An den Paralympics in London teilzunehmen, das ist mein Traum“, sagte Vera Thamm. Die Qualifikation hat die Spitzen-Schwimmerin bereits in der Tasche und gab interessante Einblicke in ihren Trainingsalltag. Zwanzig Stunden trainiert sie in der Woche und dies neben ihrem Studium. Kaum ein Tag, der nicht mit Sport beginnt und damit auch endet. Mit speziellen Athletik-Übungen trainiert sie Hüft-, Bauch-, Rücken- und Schultermuskeln.
„Wenn man keine Arme und nur ein Bein hat, musst du alles mobilisieren, was dich nach vorne bringt“, so die Studentin. Wie fit und mobil sie ist, demonstrierte Thamm eindrucksvoll beim öffentlichen Training im Freibad der DJK-Sportschule. Auf die Frage, ob sie es sich vorstellen könnte, eines Tages inklusiv – also gemeinsam mit nicht behinderten Athleten zu trainieren meint die Schwimmerin: „Ja, das kann ich mir in einer geeigneten Gruppe durchaus vorstellen. Ich halte inklusives Training generell immer für eine gute Sache, da dies eine gute Gelegenheit ist, um gegenseitige Berührungsängste und Vorurteile abzubauen.“
„Der Sport, als eine der größten gesellschaftlichen Bewegungen, ist aufgerufen, sich an der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention zu beteiligen und Inklusion zu ‚bewegen‘. Mit unseren Projekten ‚Challenge‘, ‚Inspiration‘ und ‚Excellence‘ wollen wir zum Umbau der Sportlandschaft in Sinne der Inklusion in NRW beitragen“, erklärt Dieter Keuther, Projektleiter von „BSNW goes London“.
Die Ziele der UN-Konvention für den Sport sind nicht nur Barrierefreiheit und die Möglichkeit der Teilhabe, sondern auch die Inklusion von Menschen mit Behinderung im Spitzensport. Das Projekt „Excellence“ des BSNW stellt sich dieser Aufgabe, indem es das gemeinsame Training von Sportlern mit und ohne Behinderung fördert. Als Auftakt hierzu wird der BSNW zusammen mit dem Schwimm-Verband NRW, den Leichtathletikverbänden Nordrhein und Westfalen sowie dem Westdeutschen Tischtennisverband Sportler zu den Paralympics nach London entsenden. Diese werden von 2013 bis 2016 gemeinsam trainieren und so Inklusion praktisch umsetzen. Später können diese Sportler eine Multiplikatorenfunktion für den Ausbau des gemeinsamen Trainings übernehmen und so zum Ziel der Inklusion beitragen, die Verantwortung für den Leistungssport von Menschen mit Behinderung nach und nach an die Fachverbände zu übergeben.
REHACARE.de; Quelle: Behinderten-Sportverbandes Nordrhein-Westfalen (BSNW)