Menschen mit geistiger Behinderung
bringen bei PIKSL ihre Erfahrungen
ein; © PIKSL
Inklusion und soziale Innovation in Zusammenarbeit mit Wissenschaft und Forschung: Hochschule Rhein-Waal testete im PIKSL-Labor Prototypen für barrierearme Web-Oberfläche.
PIKSL steht für „personenzentrierte Interaktion und Kommunikation für mehr Selbstbestimmung im Leben“. Es bringt Menschen mit und ohne Behinderung zusammen, um digitale Barrieren abzubauen und Ideen für einfache Lösungen zu entwickeln. Für das Inklusionsprojekt, das vor einem Jahr in Düsseldorf an den Start ging, bekommen die PIKSL-Teilnehmenden jetzt von der Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ den Innovationspreis verliehen.
Diese Auszeichnung erhalten bundesweit besonders zukunftsweisende Ideen; aus mehr als 2000 Bewerbungen wurde PIKSL als einer der 365 „Ausgewählten Orte 2012“ in der Kategorie „Gesellschaft“ gekürt. Der Preis wird am 15. Oktober, im Rahmen eines Festaktes mit Vertretern aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft, in Düsseldorf verliehen.
Für das PIKSL-Projekt arbeiten Menschen mit geistiger Behinderung gemeinsam mit Experten aus Forschung und Wissenschaft an innovativen Ideen rund um digitale Kommunikation und neue Medien. Das Prinzip ist einfach: Im PIKSL-Labor, dem Treffpunkt und Arbeitsort in Düsseldorf, zeigen Menschen mit kognitiven Einschränkungen, dass sie ihren Teil zur Lösung von Problemen leisten können. Denn Menschen mit Behinderung werden täglich mit Hürden konfrontiert und müssen diese bewältigen – sie können anderen am besten zeigen, wie Komplexität auf einen einfachen Nenner gebracht werden muss.
An den insgesamt zehn interdisziplinären Projekten, die das PIKSL-Team bisher auf den Weg gebracht hat, ist die Hochschule Rhein-Waal mit innovativen Produktentwicklungen beteiligt. Neben Forschungsprojekten zum Thema „Assistive Technologie“ haben Studierende des Studiengangs „Information and Communication Design“ eine webbasierte Plattform entwickelt, die es der Holzwerkstatt von ProWerk in Bielefeld ermöglichen soll, neue Produkte im Internet anzubieten. Auf der barrierearmen Benutzeroberfläche können Holzzuschnitte „on demand“ in Auftrag gegeben werden; die handwerkliche Ausführung soll in Zusammenarbeit mit der Werkstatt für angepasstes Arbeiten erfolgen. Die Prototypen wurden im PIKSL-Labor in Düsseldorf mit dort beschäftigten Menschen mit Behinderung auf einfache und intuitive Handhabung hin getestet und optimiert.
Präsentiert wurde das webbasierte Dienstleistungsprodukt direkt der Geschäftsführung von ProWerk am Hauptsitz der Stiftung Bethel in Bielefeld. Die Werkstätten, in denen Menschen mit Behinderung beschäftigt sind, können mit dem neuartigen Produkt besondere Dienstleistungen im World Wide Web bereitstellen.
PIKSL ist ein Modellprojekt der In der Gemeinde leben gGmbH (IGL) in Düsseldorf und wird über die Stiftung Wohlfahrtspflege NRW gefördert.
REHACARE.de; Quelle: Hochschule Rhein-Waal