Der europäische Preis wird an
barrierefreie Städte verliehen;
© Europäische Kommission
Mit dem jährlich verliehenen Access City Award will die Europäische Kommission jene Städte präsentieren und belohnen, die beispielhafte Maßnahmen zur Verbesserung der Barrierefreiheit für Menschen mit Behinderungen in grundlegenden Bereichen des städtischen Lebens ergreifen.
Dabei sollen die erfolgreichsten Initiativen hervorgehoben werden, durch die Menschen mit Behinderungen in vollem Umfang am Gesellschaftsleben teilnehmen können und gleichen Zugang zu ihren Rechten haben. Der Preis ist Teil der Bestrebungen der EU, ein barrierefreies Europa zu schaffen. Verbesserte Zugänglichkeit bietet den Städten dauerhaft wirtschaftliche und soziale Vorteile, insbesondere mit Bedacht auf die demographische Alterung. Städte mit mindestens 50.000 Einwohnern haben bis 20. September Zeit, eine Nominierung einzureichen.
„Barrierefreiheit ist ein Eckstein der Integration. Zugang zu Infrastruktur, Gütern, Dienstleistungen und Information ist für Menschen mit Behinderungen unabdingbar, damit sie ihre Rechte vollumfänglich ausüben und aktiv an der Gemeinschaft teilnahmen können“, so EU-Justizkommissarin Viviane Reding. „Wir möchten gewährleisten, dass die Türen unserer Städte allen offen stehen. Dieser Preis soll jene würdigen, die Einsatz, Ehrgeiz und Innovationsfähigkeit an den Tag legen, um Barrierefreiheit in Europa zur Realität werden zu lassen. Durch den Austausch von Erfahrungen kann der Erfolg einiger Städte anderen Städten in ganz Europa als Inspiration dienen.“
Rund 80 Millionen EU-Bürger haben eine Behinderung. Mit der Überalterung unserer Gesellschaft steigt die Anzahl der Menschen mit einer Behinderung oder jener mit eingeschränkter Mobilität von Tag zu Tag. Gemäß dem Abkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen ist Barrierefreiheit einer der Pfeiler der EU-Strategie zu Behinderung 2010-2020, die darauf abzielt, ein für alle barrierefreies Europa zu schaffen.
Der Access City Award wurde im Jahr 2010 zum ersten Mal verliehen. 66 Städte aus 19 EU-Ländern bewarben sich. Die Siegerstadt war das spanische Ávila. Die drei weiteren Access City-Finalisten waren Barcelona (Spanien), Köln (Deutschland) und Turku (Finnland).
Die EU-Strategie zu Behinderung 2010-2020 bietet den allgemeinen Rahmen für Maßnahmen im Bereich Behinderung und Barrierefreiheit auf EU-Ebene und soll die Maßnahmen der Mitgliedstaaten ergänzen und unterstützen. In der EU-Gesetzgebung sind spezielle Bestimmungen zur Barrierefreiheit in Bereichen wie Verkehr und elektronische Kommunikationsdienste enthalten.
REHACARE.de; Quelle: Die Europäische Kommission