Tai-Chi-Übungen wirken sich positiv
auf Parkinson-Patienten aus;
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Hakimata
Parkinson-Patienten stürzen seltener und bewältigen alltägliche Erledigungen besser, wenn sie zweimal in der Woche jeweils eine Stunde lang das Schattenboxen Tai-Chi üben. Dies teilt die Deutsche Gesellschaft für Neurologie mit.
Neben der individuellen Einstellung mit Medikamenten sind begleitende Maßnahmen wie die Physiotherapie wichtig, um die Alltagskompetenz der Betroffenen so lange wie möglich zu erhalten.
„Um die Parkinson-Krankheit eines Tages heilen zu können, erfordert es noch intensiver Forschungsbemühungen. Doch mit einer für jeden Patienten maßgeschneiderten Therapie können die Patienten heute deutlich länger als noch vor 15 Jahren ihre Selbstständigkeit bewahren“, berichtet Professor Wolfgang Oertel von der Deutschen Gesellschaft für Neurologie.
In Deutschland sind mehr als 250.000 Menschen von der früher „Schüttellähmung“ genannten Krankheit betroffen. Im Durchschnitt sind die Patienten bei der Diagnose etwa 60 Jahre alt, rund zehn Prozent erkranken bereits zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr. Die Anzahl der Patienten steigt, weil die Bevölkerung insgesamt älter wird und die Patienten dank besserer Therapie länger leben. Auch die Zahl der Neuerkrankungen wird durch geburtenstarke Jahrgänge in naher Zukunft zunehmen. Durch eine Verbesserung der Therapie haben Parkinson-Patienten heute die gleiche Lebenserwartung wie Gesunde. Spezialisten für Morbus Parkinson sind Neurologen und Nervenärzte.
Die positive Wirkung der Tai-Chi-Übungen ermittelte nun erstmals eine amerikanische Forschergruppe vom Oregon Research Institute in den Vereinigten Staaten. Seine 194 Testpersonen waren leicht oder mittelstark von der Krankheit betroffen. Die Forscher trainierten mit einem Drittel der Patienten über einen Zeitraum von sechs Monaten zweimal in der Woche eine Stunde lang Tai-Chi. Das zweite Drittel absolvierte stattdessen Krafttraining, das letzte Drittel Stretching, also Dehnungsübungen. In puncto Haltungssicherheit schnitt Tai-Chi am besten ab, Dehnungsübungen brachten keine Besserung. Während der sechs Monate stürzten insgesamt 76 Patienten – am seltensten in der Tai-Chi-Gruppe, am häufigsten in der Stretching-Gruppe.
Typisch für die Parkinson-Krankheit sind starke motorische Einschränkungen: Die Bewegungen verlangsamen sich (Akinese), oft gesellt sich dazu noch ein permanentes Zittern in Ruhehaltung (Tremor) oder Muskelsteifheit (Rigor) oder – im weiteren Verlauf der Erkrankung – eine deutlich reduzierte Haltungsstabilität. Diese führt zu häufigen Stürzen und Verletzungen. Neben einer individuellen Medikation ist Physiotherapie daher ein wichtiger Bestandteil der Behandlung, die auf eine möglichst lange Selbstständigkeit der Patienten abzielt.
REHACARE.de; Quelle: Deutsche Gesellschaft für Neurologie