Familienhebammen helfen Familien
in schweren Situation direkt vor Ort;
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Familien beurteilen Familienhebammen und ihre Arbeit positiv. Das fand nun eine Forschergruppe in einer Studie in Sachsen-Anhalt heraus.
Das Projekt „FrühStart: Familienhebammen in Sachsen-Anhalt“, begleitete die seit 2006 vom Landeshebammenverband Sachsen-Anhalt e.V. und dem Ministerium für Gesundheit und Soziales des Landes Sachsen-Anhalt initiierte und geförderte Einführung der Familienhebammen aus wissenschaftlicher Perspektive.
Laut Dr. Gertrud Ayerle hat die Untersuchung gezeigt, dass „die 33 Familienhebammen, die über einen Zeitraum von eineinhalb Jahren insgesamt 734 Familien in häufig hoch belastenden Lebenssituationen begleiteten, ein ganzes Bündel von präventiven und gesundheitsfördernden Maßnahmen bereitstellen konnten.
Dazu gehörten beispielsweise die Unterstützung bei der Pflege und Ernährung des Kindes, die Förderung der Mutter-Kind-Beziehung, Coaching beim Ausfüllen von Formularen und bei der Wahrnehmung von Arztterminen sowie die emotionale Unterstützung bei Überforderungssituationen.“
Darüber hinaus nahmen die Familienhebammen, die im Netzwerk ‚Frühe Hilfen’ etablierte Kontaktpersonen sind, eine Vermittlungs- und Lotsenfunktion wahr, indem sie schwangere Frauen und Mütter bedarfsgerecht an Akteure des Gesundheits- und Sozialbereiches für weiterführende Unterstützungsangebote oder ärztliche und therapeutische Behandlungen verweisen konnten.
Die Familien bewerten die Betreuung durch eine Familienhebamme überdurchschnittlich positiv. Sie wird als Vertrauenspartnerin gesehen, die den Müttern Beratungen, praktische Anleitung und fachliche Hilfe in der Pflege, Versorgung und Ernährung des Kindes anbietet.
Sie schätzen die Erreichbarkeit der Familienhebammen und deren Hausbesuche sehr, da sie ihnen beispielsweise beschwerliche Wege zu außerhäuslichen Terminen ersparen. Im Verlauf der Betreuung durch die Familienhebammen nahmen die Kompetenzen der Mütter in der Versorgung des Kindes und in der Mutter-Kind-Beziehung deutlich zu, wenn die Betreuung mindestens sechs Monate umfasste.
REHACARE.de; Quelle: Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg