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Fit und glücklich: Karate stärkt Gesundheit von Senioren

Foto: Älterer Mann beim Karate 

Dass Karate im hohen Erwachsenenalter körperlich fit hält und gleichzeitig optimales Gehirnjogging ist, belegt jetzt eine Untersuchung der Universität Regensburg in Kooperation mit dem Bayerischen Karatebund und einem Regensburger Facharzt für Allgemeinmedizin.

Das Forscherteam um Petra Jansen vom Institut für Sportwissenschaft und Katharina Dahmen-Zimmer vom Institut für Psychologie der Universität Regensburg führte dazu eine Studie durch, an der 48 Senioren im Alter von 67 bis 93 Jahren teilnahmen.

Im Zentrum stand die Frage, ob durch Karate neben einer Verbesserung der körperlichen Gesundheit auch positive Veränderungen der kognitiven Leistungsfähigkeit und der individuellen Befindlichkeit feststellbar sind. „Es ging dabei darum, die Effekte eines Karate-Trainings gezielt mit den Einflüssen eines „rein“ kognitiven bzw. „rein“ motorischen Trainings zu vergleichen“, so Petra Jansen.

„Die heutige Generation der Senioren ist so fit wie keine vor ihr. Heute gehören ältere Menschen noch lange nicht zum ‚alten Eisen’, sondern wollen möglichst lange mobil sein und bleiben“, sagt Bayerns Sozialstaatssekretär Markus Sackmann. „Dass Sport nicht nur für den Körper, sondern auch für den Geist ein echter Jungbrunnen ist, zeigt die Studie der Universität Regensburg eindrucksvoll. Ich hoffe, dass sich viele Senioren diesen wissenschaftlichen Beleg zu Herzen nehmen, um durch eine gesunde Lebensweise mit viel Bewegung bis ins hohe Alter vital zu bleiben.“

Im Rahmen der Studie wurden die Probanden auf insgesamt vier Versuchsgruppen aufgeteilt: Eine erste Gruppe erhielt ein „rein“ motorisches Training, eine zweite ein „rein“ kognitives Training, eine dritte Gruppe absolvierte ein Karate-Training nach den Regeln des Deutschen Karate-Verbandes und eine letzte fungierte als „Kontrollgruppe ohne Training“.

In der Tendenz führten alle Trainingsangebote zu Verbesserungen der kognitiven Leistungsfähigkeit. Die Merkleistung sowie die visuelle Merkfähigkeit verbesserten sich allerdings am stärksten bei der Karate-Gruppe, auch wenn hier die Effekte bislang nur in der Tendenz nachgewiesen wurden. Nach Ansicht der Regensburger Forscher ist dies auf den Umstand zurückzuführen, dass im Zusammenhang mit dem Karate-Training komplizierte Bewegungsabläufe im Gedächtnis behalten werden mussten. Zudem wies das Forscherteam nach, dass die Karate-Senioren am Ende des Experiments weitaus weniger depressive Stimmungen zeigten; somit glücklicher waren als zuvor.

Bei den Teilnehmern der Studie handelte es sich sowohl um selbständig im privaten Haushalt lebende Personen, als auch um Bewohner von Altenheimen in Regensburg. Das Durchschnittsalter aller Teilnehmer lag bei 78,8 Jahren. Für die Karate-Gruppe betrug das Durchschnittsalter 73 Jahre. Personen mit ersten Symptomen einer Demenz oder anderen Störungen mit kognitiven Defiziten konnten nicht teilnehmen. Jeweils vor und nach den Trainingseinheiten wurden die kognitive Leistungsfähigkeit und die emotionale Befindlichkeit untersucht.

REHACARE.de; Quelle: Universität Regensburg


- Mehr über die Universität Regensburg unter: www.uni-regensburg.de