Selbst kurze Einsätze, um einem Kind eine Spritze zu geben, sind häufig unmöglich; © Monkeybusiness Images/panthermedia.net
Schwerstkranke Kinder, die nur noch begrenzte Zeit zu leben haben, und ihre Familien werden in Deutschland nicht immer optimal versorgt.
Das belegt eine aktuelle Studie im Auftrag des Bundesverband Kinderhospiz e.V., die die Versorgungssituation in den Regionen Ostwestfalen, Berlin und Stuttgart analysiert. Die Untersuchung des Instituts "AGP Sozialforschung" an der Evangelischen Hochschule Freiburg zeigt beispielsweise Mängel in der ambulanten Kinderkrankenpflege auf: So wurde etwa deutlich, dass in Berlin und Stuttgart vielfach geeignete Pflegekräfte fehlen und die Flexibilität der Dienste erhöht werden müsste. Kurze Einsätze, um einem schwerstkranken Kind eine Spritze zu geben, sind häufig unmöglich.
Die Nachfrage nach Kinderkrankenpflege übersteigt oft die Kapazitäten der Anbieter, so dass sie betroffene Familien abweisen müssen. Hinzu kommt: Nicht alle jungen Patienten, die ambulant von einem Kinderschmerztherapeuten versorgt werden müssten, bekommen diese Unterstützung – schlicht deshalb, weil es einen solchen Experten in ihrer Heimatregion nicht gibt. Ebenfalls besteht dringender Handlungsbedarf in der Umsetzung einer deutschlandweiten SAPV für Kinder. Dabei geht es um die spezialisierte ambulante pädiatrische Palliativversorgung.
Mangelhaft sind der Studie zufolge auch die Beratungsangebote zu sozialrechtlichen Fragen, die Familien mit schwerstkranken Kindern in Anspruch nehmen können. Oft geht es dabei um die Kostenübernahme von Hilfsmitteln, um die kleinen Patienten angemessen zu versorgen. Immer wieder fühlen sich die Familien bei Rechtsstreitigkeiten mit Kranken- oder Pflegekassen allein gelassen.
REHACARE.de; Quelle: Bundesverband Kinderhospiz e.V.