Weiterbildung in Sachen Inklusive
Pädagogik ist das fehlende Puzzleteil
bei vielen Lehrern; © R. Berold/
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Der erste Weiterbildungsstudiengang „Inklusive Pädagogik und Kommunikation“ ist an der Universität Hildesheim gestartet. Lehrkräfte werden im Bereich der „Inklusiven Pädagogik“ berufsbegleitend aus- und fortgebildet.
Eine Inklusive Pädagogik hat zum Ziel, sprachliche, kulturelle, religiöse, soziale oder physische und psychische Benachteiligungen zu minimieren. Mit der Unterzeichnung der UN-Konvention über die Rechte der Menschen mit Behinderung hat sich Deutschland 2009 dazu verpflichtet, ein inklusives Bildungssystem zu verwirklichen. Seitdem warten Kinder und Eltern auf die Umsetzung.
Die niedersächsische Landesregierung hat den Entwurf zum „Gesetz zur Herstellung des Rechtsanspruchs auf inklusive Beschulung“ am 1. November 2011 im Landtag vorgestellt: „Schülerinnen und Schüler, die einer sonderpädagogischen Förderung bedürfen (§ 14 Abs. 1 Satz 1), sollen an allen Schulen gemeinsam mit anderen Schülerinnen und Schülern erzogen und unterrichtet werden. Welche Schulform sie besuchen, entscheiden die Erziehungsberechtigten (§ 59 Abs. 1 Satz 1).“
Es fehlt an umfassenden Weiterbildungsangeboten für Lehrkräfte. Das Weiterbildungszentrum der Stiftung Universität Hildesheim gehört neben dem Schweizer Institut Unterstrass in Zürich zu den einzigen Hochschulen im deutschsprachigen Raum, an denen Lehrkräfte, Schulleiter und Erzieher umfassend und im Rahmen eines eigens dafür konzipierten berufsbegleitenden Master-Studiengangs in Theorie und Praxis der Inklusiven Pädagogik unterrichtet und ausgebildet werden.
„Unser Ziel ist es, Lehrkräfte systematisch in die Formen eines 'inklusiven Unterrichts' einzuführen. Dazu braucht es vor allem kommunikative Kompetenzen und die Implementierung des 'inklusiven Gedankens' in das Schulsystem“, betont Margitta Rudolph, Leiterin des Weiterbildungszentrums, Universität Hildesheim.
An der Universität Hildesheim startete zum Wintersemester 2011/12 der erste Durchgang des berufsbegleitenden Master-Studiengangs mit 24 Studierenden aus Deutschland und der Schweiz. Der Studiengang führt die Erkenntnisse der Heterogenitätsdebatte zusammen und vermittelt Grundlagenwissen im Umgang mit den Ansätzen der „Inklusiven Pädagogik“ in der Schule. Zu den inhaltlichen Schwerpunkten zählen der Umgang mit Heterogenität und Konflikten, Diagnostik, Kommunikation oder das Classroom-Management in heterogenen Gruppen.
„Wir wollen Lehrkräfte stärken, damit sie die Potentiale aller Kinder besser erkennen und ihnen Mut machen, unabhängig von ihren persönlichen Rahmenbedingungen ihre Chancen zu nutzen“, unterstreicht Britta Ostermann, die den Studiengang koordiniert und inhaltlich begleitet.
REHACARE.de; Quelle: Stiftung Universität Hildesheim