Bei dem Lehrgang haben sich Lehrer in die
Rolle von Schülern mit Behinderung versetzt;
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Mit Unterstützung des BVS Bayern führte die Bayerische Landesstelle für den Schulsport (LASPO) nun erstmalig einen Lehrgang zur Inklusion von Schülern mit Behinderung im Sportunterricht an Regelschulen durch.
Am Anfang stand die Selbsterfahrung: Unter der Anleitung erfahrener Referenten erlebten die Teilnehmer Basketball im Rollstuhl, Konditionstraining mit Augenbinde und kleine Spiele als Gehörlose.
Immer wurde die Übungsauswahl so gestaltet, dass Kinder und Jugendliche mit Behinderung gleichberechtigt in den Sportunterricht eingebunden werden können. Für die Pädagogen aus den verschiedenen Schularten war der Perspektivenwechsel eine persönliche Bereicherung und eine wertvolle Erfahrung für die zukünftige Unterrichtsgestaltung.
"Mit dem Pilotlehrgang ‚Führerschein für den Inklusionssport‘ übernimmt das Bayerische Kultusministerium bundesweit eine Vorreiterrolle", so der Vizepräsident Sport des BVS Bayern, Georg Steibl.
Hochmotiviert, interessiert und konstruktiv kritisch engagierten sich die Lehrkräfte bei der Umsetzung der Sportangebote. Dabei müsse die Inklusion so gestaltet werden, dass die Sicherheit für alle Schüler jederzeit gegeben sei, erklärt Erika Schwitulla von der LASPO.
Dieser Lehrgang soll den Pädagogen auch die Befürchtung nehmen, dass Sportunterricht in Inklusionsklassen eine Benachteiligung der Kinder ohne Behinderung bedeutet. "Inklusion ist keine Einbahnstraße", betonte Harro Seidl, Vizepräsident Lehre beim BVS Bayern, "denn Behinderte müssen ebenso Rücksicht auf Nichtbehinderte nehmen wie umgekehrt."
Die Begeisterung der Lehrkräfte für das Sportgerät Rollstuhl führte bei den Teilnehmern im Sport- und Freizeitzentrum Haus Unterjoch im Allgäu sogar zu nächtlichen Zusatztrainingsstunden.
REHACARE.de; Quelle: BVS Bayern