Eine leicht verständliche Sprache
ist auch in Ämtern notwendig;
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Die SPD hat ihren Parlamentsantrag „Kultur für alle – Für einen gleichberechtigten Zugang von Menschen mit Behinderung zu Kultur, Information und Kommunikation“, der derzeit im Bundestag beraten wird, nach den Regeln der „Leichten Sprache“ übersetzen lassen.
Wer Barrierefreiheit hört, denkt zuerst an bauliche Hürden wie hohe Bordsteine oder Treppen. Das stimmt für den Rollstuhlfahrer. Für Menschen mit geistiger Behinderung geht es aber vor allem darum, sich selbstständig zurechtfinden zu können – und dazu ist eine leicht verständliche Sprache notwendig. Die SPD-Bundestagsfraktion hat dies erkannt.
Robert Antretter, Bundesvorsitzender der Lebenshilfe für Menschen mit geistiger, begrüßt die Initiative, die von der früheren Gesundheitsministerin Ulla Schmidt ausgegangen war. „Damit setzen die Sozialdemokraten ein wichtiges Zeichen für die gesamte Politik und zeigen, dass sie die UN-Behindertenrechtskonvention ernst nehmen. Dieses Beispiel sollte Schule machen“, so Antretter.
Eine einfache Sprache nutze nicht nur Menschen mit geistiger Behinderung, so Antretter weiter. Auch der wachsende Personenkreis mit Lese- und Schreibschwächen sowie zahlreiche Mitbürger mit Migrationshintergrund und viele andere wären dankbar über Gebrauchsanleitungen, Formulare oder amtliche Schreiben in verständlichem Deutsch.
Antretter: „In der Lebenshilfe ist mir klar geworden, wie Menschen von wichtigen Informationen abgeschnitten werden, nur weil unsere Wortwahl sie ausschließt. Die sogenannte Informationsgesellschaft ist reif für die Leichte Sprache.“
Die Bundesvereinigung Lebenshilfe selbst gibt bereits seit 25 Jahren ein Magazin in einfacher Sprache heraus und hat gerade im vergangenen Jahr einen umfassenden Kriterienkatalog zum Thema im Auftrag des Bundeskompetenzzentrums Barrierefreiheit erarbeitet.
REHACARE.de; Quelle: Bundesvereinigung Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung