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Menschen mit Lernschwierigkeiten im Einsatz für den Naturschutz

23.09.2013
Foto: Zwei Frauen auf einer Wiese

Der Naturschutz bietet Möglichkeiten zur Begegnung zwischen Menschen mit und ohne Behinderung; © Eva Wienröder

Auch in der neunten bundesweiten „Woche des bürgerschaftlichen Engagements“ vom 10. bis 21. September machten sich Menschen mit Lernschwierigkeiten wieder für Naturschutzprojekte stark: Freiwillige aus Lebenshilfe-Einrichtungen engagierten sich in Nationalen Naturlandschaften, das heißt in Nationalparks, Naturparks und Biosphärenreservaten.

Dort setzten sie zum Beispiel ein Waldlabyrinth instand, sie trugen Pfähle und Stufen für Wanderwege durch unwegsames Gelände, bauten überflüssig gewordene Zäune im Wald ab oder errichteten Schutzvorrichtungen für junge Bäume.

Die Einsätze wurden von den Mitarbeitern der Schutzgebiete fachlich betreut und sind eine wertvolle Hilfe für die Parks. Sie sorgen für Begegnung zwischen Menschen mit und ohne Behinderung. Zudem zeigen sie praktisch und konkret, dass behinderte Menschen nicht nur Empfänger von Hilfe sind, sondern kompetente, verantwortungsvolle und selbstbewusste Bürger, die sich selbst gern für eine gute Sache engagieren. „Das macht Spaß und hilft der Natur. Und die ist wichtig für uns“, so drückt es Martina Schmitt aus. Sie lebt in einem Wohnheim der Lebenshilfe Rhön-Grabfeld und nimmt jedes Jahr schon im Vorfeld der Aktionswoche am „Lupinentag“ im Biosphärenreservat Rhön/Bayern teil, bei dem Ehrenamtliche bei der Ernte der schönen, aber raumgreifenden Pflanze helfen.

Die Aktionen sind Teil einer im Jahr 2009 gestarteten Kooperation der Bundesvereinigung Lebenshilfe und EUROPARC Deutschland, dem Dachverband der Nationalen Naturlandschaften. Auf Anregung der beiden Verbände gründeten sich lokale Partnerschaften zwischen einzelnen Schutzgebieten und örtlichen Lebenshilfe-Einrichtungen im ganzen Bundesgebiet, um interessierten Menschen mit Lernschwierigkeiten den Zugang zu ehrenamtlichem Engagement für den Naturschutz zu erleichtern.

Anfang 2014 startet EUROPARC Deutschland zudem das zweijährige Kooperationsprojekt „Ungehindert engagiert“. Dieses unterstützt Menschen mit Behinderungen in ihrem ehrenamtlichen Engagement für Bäche, Seen und Küstenbiotope. Das Projekt wurde Ende August mit dem Deutschen Naturschutzpreis ausgezeichnet. Auch an diesem Projekt ist die Lebenshilfe beteiligt: Der Nationalpark Harz arbeitet hier mit der Lebenshilfe Wernigerode zusammen, das Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin mit der Lebenshilfe Uckermark (Angermünde), der Naturpark Drömling mit der Lebenshilfe Altmark-West sowie der Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer mit den v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel.

REHACARE.de; Quelle: Bundesvereinigung Lebenshilfe e.V.

Mehr über die Bundesvereinigung Lebenshilfe e.V. unter: www.lebenshilfe.de