Mobbing tritt nicht nur auf der
Arbeit auf; © panthermedia.net/
Gernot Krautberger
Das von der EU geförderte Projekt „Let Me Be Me!“ beschäftigt sich damit, wie Arbeitsplatz-Mobbing von Menschen mit geistiger Behinderung vorgebeugt werden kann.
Erste Ergebnisse einer Befragung von 18 Experten in Großbritannien, Irland, Spanien, Portugal und Deutschland weisen darauf hin, dass Mobbing deutlich seltener auftritt, wenn Menschen mit geistiger Behinderung professionelle Unterstützung bei der Integration am Arbeitsplatz erhalten.
Erfolgt die Vermittlung des Arbeitsplatzes und die dortige Unterstützung jedoch durch Freunde oder Verwandte, kommt es eher zu Mobbing. Generell tritt nach Eindruck der Experten Mobbing allerdings häufiger innerhalb der Familie und in der Schule auf.
Die Befragten waren sich einig, dass die Untersuchung von Mobbing ein einfühlsames Vorgehen erfordert, da die Betroffenen Schwierigkeiten haben, ihre Gefühle und Probleme auszudrücken und manchmal das Mobbing akzeptieren, um sich in eine Gruppe zu integrieren. Häufig genannte Arten von Mobbing waren Demütigung, Täuschung, Missbrauch, Witze machen, Bedrohung und sogar Erpressung.
In der nächsten Projektphase werden Menschen mit geistiger Behinderung selbst sowie Arbeitgeber, Trainer und Angehörige zu ihren Erfahrungen mit Mobbing am Arbeitsplatz befragt. Die Ergebnisse werden genutzt, um Trainingsmaterialien gegen das Arbeitsplatz-Mobbing von Menschen mit geistiger Behinderung zu erstellen.
Bei dem Projekt „Let Me Be Me!” arbeiten sieben Universitäten und Organisationen aus Deutschland, Großbritannien, Irland, Portugal und Spanien zusammen. Deutscher Projektpartner ist das Zentrum für Empirische Pädagogische Forschung (zepf) der Universität Koblenz-Landau.
REHACARE.de; Quelle: Universität Koblenz-Landau