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Neue Werkzeuge für ein barrierefreies Internet

Foto: Seniorin am Computer 

Für das Internet der Zukunft fehlen geeignete Softwarewerkzeuge zur Entwicklung nutzergerechter und barrierefreier Web 2.0-Anwendungen. Deshalb realisiert nun ein europäisches Konsortium im Forschungsprojekt I2Web (Inclusive Future-Internet Web Services) eine Softwareplattform, die Web-Entwickler im gesamten Umsetzungsprozess unterstützt.

Dabei sollen Programmierer simulieren können, wie gut ihre Anwendung die Beeinträchtigungen älterer oder behinderter Menschen auffängt. Unbestritten werden das Web und damit verbundene digitale Umgebungen im Alltag aller Menschen eine immer größere Rolle einnehmen. Das Internet der Zukunft wird geprägt sein durch mobile Anwendungen auf verschiedenen Plattformen und Web 2.0-Diensten, in denen der Nutzer immer weniger Konsument, sondern vielmehr Akteur ist, der selbst Inhalte kreiert.

Von zentraler gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Bedeutung ist dabei, dass ältere oder behinderte Menschen nicht aus der "Internet-Community" ausgegrenzt werden. Die von der Europäischen Union angestrebte Inklusion – also die gleichberechtigte Teilhabe aller sozialen Gruppen – kann aber nur unter zwei Bedingungen gelingen: Die Internet-Services müssen den geltenden Richtlinien zur Barrierefreiheit entsprechen. Darüber hinaus muss die Implementierung semantischer Modelle mit Nutzer-, Geräte- und Diensteprofilen umgesetzt werden, die eine transparente, dynamische und kontextsensitive Anpassung der Anwendungen ermöglicht und die individuellen Nutzeranforderungen einbezieht.

"Um Internetdienste zu erstellen, die die Vielfalt in den Bedürfnissen ihrer Nutzer berücksichtigen können, benötigen Web-Entwickler leistungsfähige Softwarewerkzeuge, mit denen sie simulieren können, wie ihre Anwendung für einen Nutzer mit Beeinträchtigungen aussieht und zu bedienen ist, etwa für einen Anwender mit einer Sehbehinderung. Außerdem müssen sie ihre Anwendung auf bereits existierende Standards wie Barrierefreiheit systematisch prüfen können", sagt Carlos Velasco.

Die Notwendigkeit solcher Werkzeuge hat sich in Umfragen bestätigt, die das Konsortium bei Web-Entwicklern durchgeführt hat. Die Befragten wünschen sich eine bessere Unterstützung durch passende Entwicklungs- und Prüftools bei ihrer Arbeit. Hauptprobleme bestehen in unverständlichen Fehlermeldungen der aktuell zur Verfügung stehenden Prüfwerkzeuge.

REHACARE.de; Quelle: Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik FIT


- Mehr über das Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik FIT unter: www.fit.fraunhofer.de