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Neurotransmitter: Reha nach Schlaganfall verbessern

Darstellung der Gehirnhälften 

Nach einer Studie des Max Plank Institutes bieten Neurotransmitter vielverspechende therapeutische Ansätze, um Störungen im Gehirn zu korrigieren und die Beweglichkeit der Hände nach einem Schlaganfall zu verbessern.

Bei vielen Patienten bleibt nach einem Hirnschlag die Feinmotorik beeinträchtigt. Der chemische Botenstoff Noradrenalin kann die Motorik bei Schlaganfall-Patienten verbessern.

Reboxetin (RBX) verlängert die Verweildauer des natürlich ausgeschütteten chemischen Botenstoffs. Diese Substanz verlangsamt die Wiederaufnahme des Transmitters in die neuronalen Zellspeicher und verlängert somit dessen Wirkung auf das motorische Netzwerk.

Die Forscher gaben den Patienten eine gleich aussehende Tablette ohne Wirkstoff. In der Studie erledigten elf Schlaganfall-Patienten (im Alter von 42 bis 74 Jahren) mit motorischen Defiziten verschiedene Aufgaben, in denen die maximale Griffkraft sowie Fingerklopfrate bestimmt, beziehungsweise Zeigebewegungen ausgeführt wurden.

Die verlängerte Verweildauer des Noradrenalins verbesserte besonders die Bewegungen: Während sich die Griffkraft der betroffenen Hand im Schnitt vervierfachte, verdoppelte sich die Fingerklopfrate – eine sowohl für Patienten als auch für Neurologen bemerkenswerte Besserung.

Die motorischen Fortschritte waren auch damit verbunden, dass sich die krankhaft erhöhte Hirnaktivität normalisierte. Das zeigten spezielle Gehirnscans; insbesondere in den motorischen Bereichen der geschädigten Hirnhälfte. Diese Prozesse gingen einher mit einer gesteigerten Kommunikationseffizienz zwischen dem Handareal und den motorischen Kontrollzentren.

Dem chemischen Botenstoff Noradrenalin gelingt es, nach vorsichtigen Prognosen, offensichtliche Schwächen zu vermindern. Daraus ließe sich ein neuer therapeutischer Ansatz zur Rehabilitation nach einem Schlaganfall ableiten.

Geplant ist nun die Testung von RBX an einer größeren Patientengruppe über einen längeren Zeitraum, um die Wirkungsweise nachhaltig zu untersuchen und zu prüfen.

REHACARE.de; Quelle: Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V


- Mehr über die Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V über: www.mpg.de