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Osteoporose wird oft zu spät erkannt

Röntgenbild eines Beckenknochens 

Nur bei jedem fünften Osteoporose-Patienten erfolgt die Diagnose und Therapie rechtzeitig. Durch Früherkennung und vorbeugende Maßnahmen lassen sich schwere Krankheitsverläufe und weitere Folgeschäden wie Knochenbrüche vermeiden.

Osteoporose war über lange Zeit eine "stille" Volkskrankheit, da sie zunächst keine Beschwerden verursacht. Betroffene bemerken meist zu spät, dass sie an dieser schleichenden und oft unerkannten Krankheit leiden. Allein in Deutschland sind eine Million von fünf Millionen Menschen an dem Knochenschwund erkrankt.

"Meist stellt sich erst nach einem Knochenbruch heraus, dass der Patient unter Knochenschwund leidet", erklärt Doktor Catharina Bullmann vom Zentrum für Endokrinologie in Hamburg. "Doch dann ist der Verlust der Knochenmasse oft schon weit fortgeschritten und die Stabilität der Knochen bereits sehr reduziert". Den Patienten drohen weitere Knochenbrüche und eine stark eingeschränkte Lebensqualität.

Besonders gefährdet sind Frauen nach den Wechseljahren, denn danach verringert sich die Produktion von Östrogen, was zu einem verstärkten Knochenabbau führt. Alter, Bewegungsmangel, Untergewicht, Alkohol, Rauchen und Medikamente sind weitere Faktoren. Auch Medikamente wie Cortison, die die Knochensubstanz angreifen, tragen zu der Erkrankung bei.

"Die Patientengruppen sollten sich regelmäßig auf ihr Knochenbruchrisiko testen lassen", rät Bullmann. "Früherkennung kann einen langen Leidensweg und insbesondere bei älteren Menschen lebensbedrohliche Folgeerkrankungen wie Lungenentzündung und Lungenembolie verhindern".

Knochendichte-Tests sind beim Arzt schnell erstellt: Eine verminderte Knochendichte und die Höhe des Knochenbruchrisikos kann man mittels Doppelröntgenabsorptionsmessung (DXA-Methode) an der Lendenwirbelsäule, und auch an der Hüfte, da bei Osteoporose die Wirbelkörper als erstes angegriffen werden, feststellen. Blut- und Urintest schließen aus, dass es sich um eine andere Knochenerkrankung handelt.

Therapeutisch unterscheiden die Experten zwischen vorbeugenden Basismaßnahmen und medikamentöser Behandlung. Um das Risiko zu verringern, sollte der Patient alle Risikofaktoren ausschließen und sich insbesondere Vitamin D- und kalziumreich ernähren, Sport treiben und Untergewicht vermeiden. Ist das Knochenbruchrisiko sehr hoch oder liegt bereits der erste Knochenbruch vor, erfolgt eine Behandlung mit speziellen Osteoporose-Medikamenten.

REHACARE.de; Quelle: Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie


- Mehr über die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie unter: www.endokrinologie.net