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Reha-Report: Jeder zweite Patient verlässt NRW

Foto: Ein leerer Rollstuhl und drei leere Stühle 

Der aktuelle Trendreport „Rehabilitation in NRW“ zeigt, dass jeder zweite Reha-Patient aus Nord-Rhein-Westfalen abwandert. Mit ein Grund, den Ausbau ambulanter, wohnortnaher Rehabilitationsstrukturen voranzutreiben.

Wissenschaftler am Institut Arbeit und Technik (IAT) untersuchen im Report aktuelle Trends und neue Herausforderungen für die Rehabilitationslandschaft am Standort NRW.

Nach der Krise der Kurkliniken verzeichnen die Reha-Einrichtungen in NRW in den letzten Jahren wieder steigende Patientenzahlen und liegen weit über Bundesdurchschnitt (81,8 %). Gleichzeitig ist der Rehabilitationsbereich in NRW vor dem Hintergrund der großen Einwohnerdichte relativ klein: mit 114 Betten und 1.310 Fällen je 100.000 Einwohner liegt das Land nahezu am Ende des Bundesvergleichs. Mecklenburg-Vorpommern nimmt etwa die sechsfache Menge an Reha-Patienten auf.

Jeder zweite Reha-Patient aus Nordrhein-Westfalen lässt sich außerhalb des Landes behandeln, vorzugsweise in Niedersachsen, Hessen, Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein. Obwohl NRW mit 136 Rehabilitationseinrichtungen und rund 20.500 Betten (2008) von der Versorgung her bundesweit mit an der Spitze liegt, ist der Gesundheitsbereich in der Rehabilitation noch ausbaufähig.

In Zukunft wird der Bedarf an Reha-Maßnahmen infolge der kommenden gesellschaftlichen Überalterung, aber auch beispielsweise in der Kinder-Reha weiter ansteigen. Ambulante Angebote vor Ort gewinnen an Bedeutung, zumal die Heilbehandlungen sich besser in das häusliche und betriebliche Umfeld integrieren lassen. Hierdurch entstehen auch geringere Kosten.

Vor allem Ballungsgebiete bieten sich für ambulante Reha-Zentren an, da sie für eine große Zahl an Patienten erreichbar sind. Aber auch auf dem Land können stationäre Einrichtungen ambulante Reha-Maßnahmen übernehmen, wobei auch die Nutzung neuer medizinischer Instrumente eine Rolle spielen kann.

Darüber hinaus sollten die Reha-Einrichtungen künftig besser in neue integrative Versorgungsmodelle im Gesundheitswesen eingebunden werden, um die Attraktivität des Standortes NRW weiter zu erhöhen.

REHACARE.de; Quelle: Institut Arbeit und Technik


- Mehr über das Institut Arbeit und Technik unter: www.iat.eu