Spätfolgen eines Schlaganfalls
werden jetzt schneller erkannt;
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Wissenschaftler können neuerdings die Langzeitfolgen eines Schlaganfalls vorhersagen – je nachdem, wo das Gehirn geschädigt wurde.
Ein Schlaganfall kann unterschiedliche Folgen haben: Es können Sprachstörungen, Lähmungen oder beispielsweise Störungen der Raumorientierung auftreten, die sich mehr oder weniger gut zurückbilden.
Die neue Methode erlaubt dem Arzt bereits kurz nach dem Auftreten eines Schlaganfalls anhand des Computertomographiebildes (CT) oder Kernspintomographiebildes (MRT) vom Gehirn des Patienten abzuschätzen, ob die aufgetretene Störung sich eher gut zurückbilden wird oder vermutlich bestehen bleibt.
Zur Entwicklung dieser Methode wurden Patienten untersucht, die durch einen Schlaganfall eine Schädigung der rechten Gehirnhälfte erlitten hatten, die häufig zu schweren Störungen der Orientierung und Aufmerksamkeit führen.
Die Tests, die zur Erfassung dieser Störung dienen, wurden von den Wissenschaftlern zum einen gleich nach Einlieferung des Patienten in die Neurologische Klinik – also im akuten Stadium des Schlaganfalls – und zum anderen über ein Jahr nach dem Schlaganfall – also im chronischen Stadium – durchgeführt.
Dadurch konnten sie feststellen, bei welchen Patienten sich die Störung der Orientierung und Aufmerksamkeit gut zurückgebildet hatte und bei welchen die Störung immer noch bestand und zu einer Behinderung im Alltag geführt hatte.
Eine neue Methode der statistischen Analyse von CT- und MRT-Bildern des Gehirns erlaubt es den Forschern nun, diesen mehr oder weniger guten Verlauf der Erkrankung in Beziehung zu setzen mit dem Ort der Gehirnschädigung, die durch den Schlaganfall hervorgerufen worden war. So konnten sie genau diejenigen Gehirngebiete bestimmen, deren Schädigung zu einer chronischen Behinderung führte, wie auch diejenigen Gebiete, die mit einem günstigen Verlauf verbunden waren.
Durch diese Ergebnisse kann der Arzt mithilfe der Bilder des Gehirns eines neu eingelieferten Schlaganfallpatienten feststellen, ob der Gehirnschaden, der die Orientierung und Aufmerksamkeit einschränkt, wahrscheinlich zu einer bleibenden Behinderung führen oder sich gut zurückbilden wird.
REHACARE.de; Quelle: Universitätsklinikum Tübingen