Auf der Reeperbahn in Hamburg
lieferten sich die Handbiker ein
spannendes Rennen;
© Ilse van Droogenbroeck
Beim 27. Haspa Marathon in Hamburg überzeugten Handbiker aus ganz Deutschland und Europa mit guten Leistungen. Trotz eines spannenden Rennens für Sportler und Zuschauer blieb der erhoffte neue Streckenrekord allerdings aus.
„Reserviere für mich schon ‘mal ein Zimmer für das nächste Jahr“ – das waren die ersten Worte, die der Franzose Patrick Moyses nach dem Zieleinlauf über die Lippen brachte. Damit drückte er spontan aus, was an diesem Tage noch oft zu hören war. Die Handbiker waren begeistert von dem Haspa Marathon Hamburg. Die tolle Strecke, das anfeuernde Publikum und die perfekte Organisation hatten überzeugt.
Aber der Reihe nach. Angekündigt war ein neuer Streckenrekord von 1:04:08 Stunden. Als bekannt wurde, dass Vico Merklein vor dem Marathon längere Zeit krankheitsbedingt pausieren musste, gab es den ersten Dämpfer. Der deutlich spürbare Wind am Start auf der Reeperbahn dämpfte die Hoffnung weiter.
Um 8:50 Uhr war es endlich soweit. Innensenator Michael Neumann schickte die Handbiker mit der Startglocke in die Handbike-Trophy Saison 2012. Auf der Reeperbahn feuerte eine bunte Mischung aus Marathon-Fans und übergebliebenen Besuchern der nächtlichen Szene den Start an. Die Handbiker schwärmten später geradezu von den begeisterten Zuschauern an der gesamten Strecke. Das Reha-Team begleitete das Rennen, um im Pannenfall sofort helfen zu können.
Die ersten Kilometer wurde ein hohes Tempo gefahren. Erstaunlich viele Handbiker konnten aber mithalten. Deshalb wurde ein taktisches Rennen begonnen und damit war an den Streckenrekord nicht mehr zu denken. Dieses war den Worten Errol Markleins, dem Streckenmoderator auf Radio 90,3, frühzeitig zu entnehmen. Durch kurze Attacken wurde die Gruppe gesprengt und dezimiert bis schließlich nur noch vier Handbiker übrig blieben und im Schlusssprint das Rennen spannend entschieden. Hier setzte sich dann, trotz Trainingsrückstand, Vico Merklein (GER) vor Bernd Jeffré (GER), Arkadiusz Skrzypinski (POL) und Thomas Gerlach (DEN) durch.
Bei den Frauen zeigte sich Theres Huser aus der Schweiz schon beim Saison-Auftaktrennen in Topform. Sie machte sensationelle Führungsarbeit. Ihrem hohen Tempo musste so mancher männlicher Handbiker Tribut zollen und sie ziehen lassen. Unangefochten fuhr Theres Huser als erste über die Ziellinie vor Sabine Dittmann (GER) und Kerstin Rossek (GER).
In der Division MH2 zeigte Josef Michelberger (GER) seine Klasse vor dem ebenfalls starken Auftritt von Peter Tegelbeckers (GER) und dem auf Langstrecken trainierten Lars Hoffmann (GER). Für Hoffmann war Hamburg eher ein Kurzsprint, er bereitet sich auf ein Tausend-Kilometer-Rennen vor.
In der Division MH1 war der Sieg des Weltrekordlers Wolfgang Schattauer (AUT) unangefochten. Der zweitplatzierte Torben Bröer (GER) konnte einige Zeit das Tempo halten, musste dann aber abreißen lassen. Den dritten Platz erkämpfte sich Hagen Schiefer (GER).
REHACARE.de; Quelle: Handbike Trophy