Winfried Schittges, stellvertretender
Vorsitzender des LVR (rechts), und
Dirk Reitz, Geschäftsführer des
Studentenwerks; © Hengels/LVR
Das Studentenwerk Aachen hat das Prädikat "Behindertenfreundlicher Arbeitgeber" des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) erhalten. Mit dieser Auszeichnung ehrt der LVR das vorbildliche Engagement des Unternehmens mit 290 Beschäftigten.
Derzeit beschäftigt das Studentenwerk zehn Prozent schwerbehinderte Mitarbeiter und übertrifft damit die gesetzlich vorgeschriebene Beschäftigungsquote von fünf Prozent.
"Die Verantwortlichen aus Verwaltungsrat, Geschäftsführung, Personalrat und Schwerbehindertenvertretung beim Studentenwerk Aachen haben längst erkannt, dass Menschen mit Behinderung gute und außerordentlich motivierte Beschäftigte sind. Durch Umstrukturierung und Umverteilung von Arbeitsgebieten konnten immer wieder neue Perspektiven für die Mitarbeiter mit Handicap geschaffen werden", erklärte Winfried Schittges, stellvertretender Vorsitzender der Landschaftsversammlung Rheinland, bei der Preisverleihung.
Gleichzeitig zeige das Beispiel des Studentenwerkes, dass wirtschaftlicher Erfolg und eine behindertenfreundliche Personalpolitik gut zusammenpassen. Der Verband sei ein Vorbild für andere Arbeitgeber; sein Beispiel wolle der LVR mit der Auszeichnung zur Nachahmung empfehlen.
"Erwerbstätigkeit ist ein Fundament für Lebensqualität - für Menschen mit und ohne Behinderung", sagte Dirk Reitz, Geschäftsführer des Studentenwerkes. "Für uns ist die Auszeichnung daher sowohl eine Anerkennung als auch gleichzeitig eine Verpflichtung, weiterhin Menschen mit Behinderung in den beruflichen Alltag zu integrieren."
Betriebe mit mindestens 20 Mitarbeitern müssen auf fünf Prozent der Arbeitsplätze schwerbehinderte Menschen beschäftigen. Knapp 80 Prozent der rheinischen Arbeitgeber erfüllen die gesetzlich vorgeschriebene Beschäftigungsquote von fünf Prozent nicht. Die durchschnittliche Beschäftigungsquote behinderter Menschen lag in 2010 in der Privatwirtschaft in NRW bei 4,3 Prozent, im öffentlichen Dienst bei 6,6 Prozent.
Um gute Beispiele behindertenfreundlicher Personalpolitik öffentlich zu machen und für die Beschäftigung von Frauen und Männern mit Handicap zu werben, vergibt der LVR seit 1998 jährlich die Auszeichnung "Prädikat Behindertenfreundlicher Arbeitgeber".
Ausgezeichnet werden private oder öffentliche Arbeitgeber, die sich in besonderer Weise für die Beschäftigung behinderter Menschen einsetzen und ihnen eine Teilhabe am Arbeitsleben ermöglichen.
Das "LVR-Prädikat Behindertenfreundlicher Arbeitgeber" dient dabei nicht nur der Anerkennung des Engagements der Ausgezeichneten, sondern zeigt auch anderen Unternehmen, dass sich unternehmerischer Erfolg und Engagement für berufliche Teilhabe behinderter Menschen gut verbinden lassen.
Die Vorschläge für mögliche Preisträger kommen aus den Kommunen und Kreisen im Rheinland. Eine unabhängige Kommission wählt unter allen vorgeschlagenen Arbeitgebern jährlich fünf Preisträger aus.
REHACARE.de; Quelle: Landschaftsverband Rheinland (LVR)