Die Corona-Krise führt für viele Bevölkerungsgruppen zu großen Herausforderungen in Alltag und Beruf. Wie die Umfrageergebnisse einer im Mai diesen Jahres durchgeführten Studie des Fraunhofer FIT und des Inclusion Technology Labs Berlin eindrücklich zeigen konnten, erwies sich der Corona-bedingte Lockdown im Frühjahr 2020 für Familien mit Kindern und Jugendlichen mit Behinderung als besondere Herausforderung. Neben ihrer Berufstätigkeit mussten betroffene Eltern jegliche Aufgaben der Betreuung, Pflege und Therapie übernehmen und fühlten sich in der Ausnahmesituation allein gelassen. Bei manchen Kindern, so zeigten die Ergebnisse, wirkten sich die Kontaktbeschränkungen und Schließungen professioneller Betreuungsangebote negativ auf die Entwicklung aus.
Die Studienergebnisse erreichten besondere Aufmerksamkeit von inklusiv arbeitenden Einrichtungen und Verbänden, die den Handlungsbedarf in diesem Bereich als dringend einschätzen. Auf ihre Bitte hin haben Fraunhofer FIT und das Inclusion Technology Lab Berlin eine Fortsetzung der Studie entwickelt. Mit der aktuellen Befragung soll ermittelt werden, welche Unterstützungsmaßnahmen Familien mit Kindern und Jugendlichen mit Behinderung benötigen, um einen potenziellen zweiten Lockdown besser zu überstehen. Dabei soll insbesondere der Bedarf an technischer Unterstützung in Form von digitalen Medien und Technologien für die medizinische und therapeutische Versorgung sowie für schulische Belange betrachtet werden. Zudem wird untersucht, ob sich die Situation von Familien mit Kindern und Jugendlichen mit Behinderung mit den zahlreichen Corona-Lockerungen verbessert hat.
Die Befragung ist ab sofort bis zum 30. September 2020 online.
Diese Befragung richtet sich ausschließlich an Eltern oder Betreuungspersonen, die mit Kindern mit Behinderung in einem Haushalt leben.
REHACARE.de; Quelle: Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik FIT