Mehr als 24 Schüler sollten es in
einer Klasse nicht sein;
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Auch der gemeinsame Unterricht von Kindern mit und ohne Körperbehinderungen ist möglich. Dazu müssen die Schulen allerdings bestimmte Voraussetzungen erfüllen, die nun in einer Studie aufgezeigt werden.
Sieht so die Schule der Zukunft aus? Sowohl Kinder mit als auch Kinder ohne mehrfache Behinderung besuchen gemeinsam den Unterricht, der in einem Gebäude stattfindet, das barrierefrei eingerichtet ist. Soziokulturelle und sozioökonomische Voraussetzungen des Elternhauses sowie die Höhe des individuellen Unterstützungsbedarfes entscheiden nicht darüber, ob ein inklusiver Schulbesuch ermöglicht wird.
In den Klassen kümmern sich möglichst zwei Lehrkräfte um die Schüler: eine „normale“ und eine mit der speziellen sonderpädagogischen Ausbildung. Keine Klasse hat mehr als 24 Schüler.
Ergo- und Physiotherapeuten kommen in die Schule oder befinden sich dauerhaft vor Ort; Schüler mit einer körperlichen oder mehrfachen Behinderung erhalten bei ihnen ein speziell für sie zugeschnittenes Therapieangebot. Außerdem stehen diesen Schülern besonders qualifizierte Begleiter zur Seite und helfen ihnen dabei, den Alltag zu bewältigen. Alle Beteiligten sind in das Konzept einbezogen und können sich in dessen Weiterentwicklung einbringen. Eine wahrlich „inklusive Schule“.
So könnte es zumindest aussehen, wenn die Vorschläge umgesetzt werden, die der Würzburger Sonderpädagoge, Professor Reinhard Lelgemann, in einer neuen Studie gemacht hat. Lelgemann ist Inhaber des Lehrstuhls für Sonderpädagogik II der Universität Würzburg; Körperbehindertenpädagogik ist sein Spezialgebiet.
Im Auftrag des Landschaftsverbands Rheinland haben er und seine Mitarbeiter an Schulen im Raum Köln über zwei Jahre hinweg untersucht, unter welchen Bedingungen Schüler mit und ohne körperliche und mehrfache Behinderung gemeinsam den Unterricht besuchen können.
Jetzt haben die Wissenschaftler die Ergebnisse ihrer Studie der Öffentlichkeit vorgestellt. Lelgemanns Fazit: „Inklusion von Schülerinnen und Schülern mit körperlichen und mehrfachen Behinderungen ist möglich, wenn Voraussetzungen an Schulen geschaffen werden.“
REHACARE.de; Quelle: Julius-Maximilians-Universität Würzburg