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Zeit ist Hirn: Weltweit erster Schlaganfall-Rettungswagen

Foto: Georg Weisweiler im Rettungswagen mit Sanitäterin 

Im Saarland ist der erste Schlaganfall-Rettungswagen im Einsatz, in dem Patienten schon vor dem Krankenhaus behandelt werden können. Die damit verbundene Zeitersparnis ist gerade beim Schlaganfall der wichtigste Punkt zur Genesung.

In Deutschland erleiden etwa 200.000 Patienten pro Jahr einen Schlaganfall. Der Schlaganfall ist die dritthäufigste Todesursache, die zweithäufigste Ursache von Demenz und die häufigste Ursache von bleibender Behinderung in den westlichen Ländern.

Die Kosten für die Schlaganfallbehandlung werden in Zukunft immer höher, weil die Bevölkerung älter wird. Die „Lyse“ ist die Therapie der Wahl bei einem durch einen Thrombus verursachten Schlaganfall. Leider kann diese Therapie nur in zwei bis vier Prozent der Fälle erfolgreich eingesetzt werden.

Die Anwendung der Lysetherapie setzt eine sorgfältige Diagnose voraus. Durch die Anfahrt des Rettungsfahrzeuges zum Schlaganfallpatienten, den Transport des Patienten in die Klinik und die Diagnose in der Klinik vergeht in der Regel so viel Zeit, dass die Lysetherapie nicht mehr erfolgreich eingesetzt werden kann.

Insgesamt wurden bisher 80 Patienten im Rahmen einer Langzeitstudie eingeschlossen. Die weltweit ersten Patienten, die bereits am Notfallort, anstelle wie bisher in der Klinik behandelt wurden, belegen eindeutig, dass es möglich ist, dass das Krankenaus in Form des Rettungswagens zum Patienten kommt und dadurch eine Zeitersparnis von bis zu 40 Minuten erreicht werden kann.

Klaus Faßbender, Direktor der Klinik für Neurologie des UKS in Homburg, hat diese weltweit einzigartige „Mobile Stroke Unit“ (mobile Schlaganfallstation) entwickelt, die über ein CT, Laborgeräte und Telemedizinanbindung zum Krankenhaus verfügt.

„Das Krankenhaus kommt damit direkt zum Patienten“, so Faßbender. „Patienten verlieren durch Diagnose und Behandlung am Notfallort keine Zeit. Die praktische Umsetzung des innovativen Rettungskonzepts wurde durch zahlreiche Kooperationspartner ermöglicht. Die Entwicklung des UKS in Homburg und der Universität des Saarlandes hilft in der Zukunft die Folgen eines Schlaganfalles und das damit verbundene Leid drastisch zu reduzieren.“

Das saarländische Ministerium für Gesundheit und Verbraucherschutz unterstützt das Vorhaben. Für die Jahre 2010, 2011 und 2012 stehen bis zu 182.000 Euro für Wartungs- und Betriebskosten zur Verfügung.

Gesundheitsminister Georg Weisweiler erklärt: „Dieses innovative Projekt kommt direkt der besseren Gesundheitsversorgung der Saarländerinnen und Saarländer zugute. Ich bin mir sicher, dass dieses Projekt ein Gewinn für unser Land ist und bin sehr gespannt auf den weiteren Verlauf.“

REHACARE.de; Quelle: Ministerium für Gesundheit und Verbraucherschutz


- Mehr über das Ministerium für Gesundheit und Verbraucherschutz unter: www.gesundheit.saarland.de