Doch die Reform sorgt für Diskussionen in der Pflegefachwelt. Denn es gibt Vor- und Nachteile: Die vielseitige Ausbildung sorgt dafür, dass die Pflegekräfte deutlich flexibler einsetzbar sind – beispielsweise in ambulanten Pflegediensten, Pflegeheimen, Tages- und Nachpflegeeinrichtungen, Krankenhäusern, Hospizen und anderen Wohnformen. Dies soll zusätzlich dazu führen, dass der Pflegeberuf wieder attraktiver für potentiellen Nachwuchs wird. Unter anderem weil die Reform zusätzlich eine Befreiung vom Schulgeld, die Einführung einer tariflich geregelten Ausbildungsvergütung sowie die Einführung eines weiterqualifizierenden Pflegestudiums vorsieht.
Als großer Nachteil wird dagegen diskutiert, dass sich die Ausbildungsinhalte der drei Berufe durch die Zusammenführung nun auf einen gemeinsamen Nenner beschränken werden. Befürchtet wird, dass die Ausbildung inhaltlich nicht mehr so in die Tiefe geht und viele Inhalte nachträglich über Weiterbildungen erworben werden müssen.
Zwar stehen die konkreten Rahmenbedingungen für die neue Pflegeausbildung noch nicht fest, aber daran wird bereits gearbeitet. Es müssen auch noch Musterrahmenausbildungs- und -lehrpläne entwickelt werden. Pflegeschulen und Ausbildungsbetriebe werden demnach noch etwas Zeit haben, sich auf die neue Ausbildung einzustellen.
Der erste Jahrgang neuer Pflegeschülerinnen und -schüler wird voraussichtlich zum 1. Januar 2018 in die Ausbildung beginnen können. Welchen Beruf sie dann genau erlernen, ist bis jetzt allerdings noch nicht ganz klar. Eine konkrete Bezeichnung für den zu erlangenden Abschluss steht noch aus. Zur Debatte stehen derzeit Begriffe wie "Pflegefachkraft" oder "Generalistische Pflegefachkraft".