Egal ob Kinder selbst betroffen sind, es um andere Kinder oder auch Erwachsene geht – Kinder gehen von Natur aus eher unbekümmert mit dem Thema Behinderung um. Sie sind in der Regel interessiert und fragen auch mal nach, wenn sie etwas nicht gleich verstehen. Zumindest wenn ihre Eltern das zulassen. Denn gerade Erwachsene wollen meist nicht, dass ihre Kinder andere Menschen auf ihre Behinderung ansprechen. Dabei ist es denen in der Regel sogar ganz recht, weil sie nicht nur angestarrt werden, sondern gegebenenfalls erklären und Verständnis schaffen können.
Damit Berührungsängste keine Chance haben, sollte aber nicht nur so viel Kontakt wie möglich zugelassen werden, auch mehr Vielfalt im Kinderzimmer, beispielsweise in Form von Spielzeug mit Behinderung kann dazu beitragen: Es gibt zum Beispiel Teddys mit Behinderung oder aber auch die Möglichkeit bei "Toy like me", das Lieblingsspielzeug eines behinderten Kindes so anzupassen, dass die Puppe etwa ebenfalls eine Prothese trägt oder einen Blindenführhund bekommt.
Generell haben Kinder und auch Jugendliche ein ausgeprägtes Teilhabebedürfnis: Lebt beispielsweise der Bruder oder die Schwester mit einer Behinderung, wollen die Geschwister meist Informationen über Ursache, Prognose und Auswirkungen. Manche wünschen sich in diesem Zusammenhang sogar konkrete Verantwortung und Aufgaben in der Familie. Und auch wenn die Eltern sich oft sorgen, dass genaue Informationen und Aufgaben zu viel für das Geschwisterkind sein könnten, ist für diese das Nichtwissen oft viel schlimmer. Was sowohl junge als auch erwachsene Geschwister von Menschen mit Behinderung so bewegt, erfahren Sie in unserem Beitrag "Von kleinen und großen Geschwistern mit und ohne Behinderung".
Fakt ist: Neben der gesellschaftlichen Inklusion ist auch die aktive Teilhabe innerhalb der Familie wichtig für ein zufriedenes Familienleben.