Hospizleitung Angelika Behm sprach mit REHACARE.de über die feinfühlige Pony-Dame und ihre Wirkung auf die Gäste im Hospiz.
Frau Behm, wie kam es dazu, dass es in Ihrem Haus regelmäßig tierischen Besuch gibt?
Angelika Behm: Wir hatten einen Gast, der noch relativ jung war und dessen Erkrankung sehr schnell verlief. Dieser Gast hat seine Frau auf einem Pferdegestüt kennengelernt und wollte gerne noch einmal dort hinfahren. Aber sein Gesundheitszustand verschlechterte sich so stark, dass das nicht mehr möglich war. Da die Familie selbst aber ein Pony besaß, entstand die Idee, das Pony ins Hospiz zu holen – auf die Zimmerterrasse und eventuell dann auch durch die Terrassentür ins Zimmer hinein. Aber auch das haben wir nicht mehr umsetzen können.
Mich hat das dann schon noch beschäftigt. Und durch Zufall kam ich im Nachhinein mit meinen Nachbarn ins Gespräch und erzählte davon. Meine Nachbarin berichtete daraufhin von einem anderen Pony, das sogar schon mal in einem Pflegeheim war. Und dass die Besitzerin großes Interesse hätte, wieder in eine soziale Einrichtung zu gehen. Kurz darauf rief diese mich dann an und wir hatten einen Kennenlerntermin ohne Pony in meinem Büro. Wir haben alles geklärt und organisiert – und dann ging es los.
Gab es denn vorher in Ihrem Haus schon tierischen Besuch?
Behm: Seit es das Hospiz gibt, also seit 14 Jahren, haben wir immer schon einen Hundebesuchsdienst – auch aktuell, unseren Pudel Herr Müller. Außerdem können bei uns Haustiere zu Besuch kommen. Ganz häufig kommen Angehörige mit Hunden vorbei oder bringen auch mal die Katze mit. Es ist auch möglich, dass Gäste einen Vogel hier halten. Wir hatten schon einen Kanarienvogel oder auch einen Papagei. Da ist aber unsere Bedingung, dass sich das Pflegepersonal nicht um die Tiere kümmern kann. Sondern es muss sichergestellt sein, dass die Tiere anderweitig versorgt werden.
Und nun kommt auch noch ein Pony regelmäßig zu Besuch. Was genau ist die Aufgabe von Pony-Dame 13?
Behm: 13 geht mit ihrer Besitzerin in die Zimmer der Gäste, die das auch wünschen. Die Gäste haben die Möglichkeit, zu 13 Kontakt aufzunehmen. Das passiert meistens dadurch, dass es eine große Schüssel mit kleingeschnittenen Möhren gibt und die Gäste 13 füttern oder auch streicheln können. Mehr als die Hälfte unserer 14 Gäste nimmt das Angebot gerne in Anspruch.