Diese endet schließlich nicht nach Passieren der Eingangstür. Seit 2001 gibt es das Projekt: "Behinderte Menschen in Wiener Gesundheitseinrichtungen". Nun hat sich das BIZEPS-Team aufgemacht, Gruppenpraxen genauer unter die Barrierefrei-Lupe zu nehmen.
"Um den Ist-Stand zu erheben, führten wir 2001 intensive Recherchen durch. Bald wurde uns klar, dass es in Wien kaum barrierefreie Arztpraxen gibt. Im Rahmen der Projektarbeit wurde eine regelmäßig tagende Arbeitsgruppe eingerichtet, in welcher Menschen mit den unterschiedlichsten Behinderungen vertreten waren. Auch nicht-behinderte Repräsentanten verschiedener Organisationen waren in diese Arbeitsgruppe einbezogen. Wir tauschten Erfahrungen aus, formulierten Wünsche und Erwartungen und erarbeiteten einen Forderungskatalog. Die wichtigste Erfahrung für uns alle aber war, voneinander zu lernen", fasst die BIZEPS-Projektleiterin Annemarie Srb-Rössler zusammen.
"In der Arbeitsgruppe entschieden wir die Ordinationen (österreichisch für Arztpraxen; Anm. d. Red.) zu vermessen, damit sich Menschen mit Behinderung bereits von zu Hause aus vorab informieren können." In den vergangenen Jahren hat BIZEPS eine Reihe von Daten erhoben, welche in enger Zusammenarbeit mit der Ärztekammer für Wien auf der Homepage unter www.praxisplan.at eingegeben wurden. Dort können Patienten gezielt Ärzte suchen, die ihren Bedürfnissen entsprechen. Zurzeit sind circa 800 Wiener Arztpraxen inklusive Daten zu Türbreiten, der Größe von WC-Anlagen oder Informationen wie weit Behandlungsliegen absenkbar sind, im Internet abrufbar.
Die Daten werden laufend aktualisiert und in nächster Zeit um Informationen zu Gemeinschaftspraxen erweitert.
"Es gibt in Wien derzeit 101 Gruppenpraxen, davon sind 67 stufenlos oder über eine Rampe erreichbar, allerdings entsprechen die Rampen nicht immer der ÖNORM (entspricht in etwa der deutschen DIN-Norm; Anm. d. Red.). Wie viele dieser Praxen auch noch über normgerechte Behindertentoiletten beziehungsweise über weitere wichtige Ausrüstungsmerkmale verfügen, sind wir gerade dabei, zu recherchieren", so die Projektleiterin.