Was genau gilt denn als ausreichende Zahl an barrierefreien Fahrzeugen?
Mannkopf: Es gibt drei Zahlen, mit denen wir derzeit arbeiten: Das ist einmal die Einschätzung aus dem Taxigewerbe. Die lautet 800 Fahrzeuge, um die Versorgung zu erreichen. Dann haben wir eine Modellrechnung von der TU Berlin, Bereich Verkehrswesen, die sich aber auf einen mittleren Nachfragezeitraum bezieht. Die haben in diesen Modellrechnungen eine Zahl von 250 Fahrzeugen als Untergrenze ermittelt, sodass wir jetzt mit der Politik eine Zahl dazwischen, nämlich 400, anstreben. So sollte es dann möglich sein, die spontane Versorgung von Rollstuhlfahrern über die InklusionsTaxis sicherzustellen. Wir wollen diese Zahl in einem Zeitraum von vier Jahren erreichen und haben den Anspruch, 2018 damit zu beginnen.
Wie teuer ist die Umrüstung von bestehenden Taxis denn in etwa?
Mannkopf: Das ist immer eine Frage der Fahrzeuge, die umgerüstet werden. Die Fahrzeuge, die im Taxigewerbe gerne gefahren werden, haben eher eine geringe Reparaturanfälligkeit und eine längere Lebensdauer – also in der Regel Fahrzeuge, die etwas teurer sind. Dementsprechend sind natürlich auch die Umrüstkosten höher als bei preiswerteren Modellen.
Ohne eine rechtliche Zwangssituation sind wir auf eine Freiwilligkeit und Kooperation angewiesen. Insofern werden die Taxiunternehmen darüber entscheiden, welche Fahrzeuge sie für eine Umrüstung auswählen. Bei entsprechenden Fahrzeugen in den höhersegmentierten Fahrzeugklassen geht es um etwa 15.000 Euro und mehr.
Inwiefern müssen Taxifahrerinnen und Taxifahrer für die neuen Fahrzeuge extra geschult werden?
Mannkopf: Für die Behindertenbeförderung sollen laut Berufsgenossenschaft die Fahrer entsprechend geschult werden. Bei unserem Vorhaben ist das ebenfalls eine Vertragsvoraussetzung: Also wer einen Fördervertrag bekommt, muss seine Fahrer auch entsprechend schulen lassen. Somit erwerben diese die Servicefähigkeit für die doch etwas veränderten Anforderungen, die dann gegeben sind – also im Umgang mit den einzelnen Umbauten und Kunden mit Behinderung.
Welche Vorteile bieten die InklusionsTaxis?
Mannkopf: Das Thema Inklusion wäre dadurch im öffentlichen Straßenraum sichtbar. Es gäbe dann Taxis, die für alle da sind und die jeder nutzen kann. Darüber wächst bei den Menschen vielleicht eine Wahrnehmung dafür, dass es auch Menschen gibt, die andere Beförderungsbedingungen brauchen, diese aber in den Mobilitätsangeboten für alle zur Verfügung gestellt werden können.