Erfahrung, Qualität und Innovation – EMG und VfmP als Gütesiegel für Automobil-Umrüster

Die Automobil-Branche ist ständig in Bewegung, genauso wie auch die mittlerweile zahlreichen Experten auf dem Umrüstungsmarkt. Ständig muss man auf dem neuesten Stand der Technik sein, kreative Lösungen für individuelle Bedürfnisse des Kunden parat haben und sich gleichzeitig mit allen Umbauten im rechtlich erlaubten Bereich aufhalten. Viele Unternehmen der Branche sagen sich deshalb: Gemeinsam statt einsam. REHACARE.de hat bei der European Mobility Group (EMG) und dem Verband der Fahrzeugumrüster für mobilitätseingeschränkte Personen (VfmP) nachgefragt, welche Vorteile Verbände haben und wie davon vor allem Menschen mit Behinderung profitieren können.

Ein Verband ist ein Zusammenschluss mehrerer Organisationen, Firmen oder Vereine zur Umsetzung gemeinsamer Interessen. Verbände sind aber auch eine Art Qualitätsmerkmal, schließlich müssen Bewerber den Interessen- und Wertvorstellungen der Mitglieder entsprechen. Kennt man die Ziele der Verbände, weiß man, womit man bei ihren Mitgliedern rechnen kann. So auch bei der European Mobility Group (EMG). Die Non-Profit-Organisation ist ein Zusammenschluss führender Anpassungs- und Umrüstungsunternehmen für Automobile auf europäischer Ebene.

Das EMG-Logo ist aber auch ein Gütesiegel. "EMG bietet Informationen über Unternehmen, die nach den gleichen Qualitäts- und Servicestandards arbeiten, sodass Kunden, die Spezialisten in diesem Bereich suchen, sicher sein können, dass jedes Unternehmen, das das EMG-Logo trägt, den höchsten Standard an Service und Fachwissen bieten kann", so Campbell McKee, Präsident von EMG.

Der Gedankengang dahinter ist klar: Es geht neben einer gewichtigeren Stimme in der Automobilbranche und einem Qualitätsnachweis für Kunden auch darum, sich gegenseitig mit Know-how voranzubringen und technische Innovationen und Lösungen für die Probleme der Kunden zu entwickeln. EMG besteht seit 1987 und vereint mittlerweile an die 50 europäischen Unternehmen unter ihrem Dach. Knapp 30 davon werden in diesem Jahr auch auf der REHACARE als Aussteller die Vielfalt der Branche in Düsseldorf vertreten.

Doch trotz des 30-jährigen Bestehens habe die Gruppe noch viel vor, wie McKee sagt: "Wichtige Themen für EMG im Hinblick auf die Zukunft des Sektors sind das Verständnis und die Nutzung der wichtigsten Automobiltrends, einschließlich des Potenzials für autonomes Fahren in Bezug auf behinderte Fahrer, und die großen Veränderungen in der Kraftstoff- und Batterietechnologie, die sich rasch vollziehen." 

Der VfmP, also der in Deutschland ansässige Verband der Fahrzeugumrüster für mobilitätseingeschränkte Personen, hat ebenfalls mehrere EMG-Mitgliedsunternehmen im Verband. Vorsitzender ist Frank Rösner, Geschäftsführer der Mobilitätsmanufaktur KADOMO GmbH (EMG-Mitglied). Mit ihm haben wir über die Aufgaben des VfmP sowie den Umrüstungsmarkt und die Qualitätsmerkmale, die alle Mitglieder des Verbandes vereinen, gesprochen.

Herr Rösner, welche Zielsetzungen hat der Verband der Fahrzeugumrüster für mobilitätseingeschränkte Personen?

Frank Rösner: Unser vorrangiges Ziel ist es, Menschen mit einer Mobilitätseinschränkung – also vor allem behinderten Menschen und Senioren – wieder zu mehr Mobilität zu verhelfen oder diese überhaupt erst möglich zu machen. Das schafft aber nur dann mehr Lebensqualität für die Betroffenen, wenn die Umsetzung mit Kompetenz und Erfahrung erfolgt. Im VfmP haben sich deshalb Autoumrüster organisiert, die durch eine gemeinschaftliche und effiziente Arbeit ein Optimum an Qualität sicherstellen wollen. Das geht nur in einem transparenten Netzwerk.

Welche konkreten Aufgaben sind damit verbunden?

Rösner: Individuelle Autoumbauten sind eine sehr komplexe Herausforderung, die viele verschiedene Bereiche betrifft – zum Beispiel technische, wissenschaftliche und rechtliche Fragen, aber natürlich auch die Möglichkeiten und Wünsche der Nutzer. Unter Berücksichtigung der Dynamik, die in diesen Themen steckt, richtet sich unser Hauptaugenmerk darauf, wie wir unser Angebot ständig verbessern können. In diesem Sinne treffen wir uns regelmäßig, analysieren und besprechen wichtige Themen, um sie dann gemeinsam umzusetzen beziehungsweise nach außen zu vertreten.

Inwiefern ist der VfmP ein repräsentatives Abbild der Umrüstungs-Branche?

Rösner: Bezogen auf den geschätzten Gesamtumsatz vertreten wir mehr als Dreiviertel des Marktes. Insofern hat der VfmP schon Gewicht. Viel wichtiger ist allerdings, dass nur solche Unternehmen bei uns Mitglied werden können, die bestimmte Kriterien erfüllen, etwa eine langjährige Erfahrung oder die Zertifizierung nach DIN EN ISO 9001 nachwiesen können. Die Mitgliedschaft im VfmP ist deshalb auch ein Qualitätsmerkmal.

Wie entwickelt sich der Markt derzeit?

Rösner: Unser Geschäftsfeld ist von jeher sehr dynamisch. Schauen Sie sich zum Beispiel nur die Entwicklung der Autos in den letzten zehn, zwanzig Jahren an! Hinzu kommen der medizinische Fortschritt und neuerdings die Digitalisierung. Daraus ergeben sich viele neue Möglichkeiten, aber auch interessante Herausforderungen. Um Menschen eine individuelle Mobilität zu ermöglichen, müssen wir zum Teil ganz neu denken und andere Wege gehen. Dieser aufregenden Aufgabe stellen wir uns gerne.

Wie schätzen Sie die zukünftige Entwicklung des Marktes und der Branche ein?

Frank Rösner: Der demografische Wandel und die Globalisierung sind auch für uns die zentralen Themen der Zukunft. Wenn Menschen länger leben, wollen sie auch länger mobil bleiben. Dafür müssen wir Lösungen anbieten. Die Globalisierung der Wirtschaft gewinnt auch in unserer Branche zunehmend an Bedeutung. Aber wir sind uns dessen bewusst und nehmen die Herausforderung aktiv an. Ich bin deshalb zuversichtlich was den VfmP und seine Mitglieder angeht.