Das heißt, Sie übernehmen die Produktion gar nicht selbst?
Hengst: Der Verein selbst dient nur der Vermittlung zwischen Betroffenen und Makern, das heißt Privatpersonen, die über die Möglichkeiten des 3D-Drucks verfügen. Dies ist allerdings ein aus der rechtlichen Situation in Deutschland entstandenes Konstrukt. Würde der Verein die Hände offiziell bauen, wären wir ein produzierendes Gewerbe und würden den Status der Gemeinnützigkeit verlieren. Derzeit sind wir – also Lars, Bernice und ich - in Doppelfunktion unterwegs. Zum einen sind wir als Gründungs- und Vorstandsmitglieder der Verein, der den administrativen Teil übernimmt, zum anderen sind wir aber auch unsere derzeit noch einzigen Maker.
Sollte sich aber jemand dem Verein anschließen wollen, würden wir ihn bei uns als Maker aufnehmen und als Verein Betroffene an ihn vermitteln.
Die Hände sind kostenlos. Wie decken Sie Ihre Produktions- und Materialkosten?
Hengst: Wir können die Hände nur deshalb verschenken, weil die Produktionskosten für eine Hand bei gerade einmal etwa 25 Euro liegen. Im Moment finanzieren wir drei das Ganze noch komplett privat, da die Gemeinnützigkeit noch nicht anerkannt ist. Danach hoffen wir, das Projekt über Spenden finanzieren zu können. Dabei geht es aber in erster Linie um die Deckung von Kosten, wie etwa die Webseite, Messeauftritte oder Werbematerial. Die Hände selbst sollen nach derzeitiger Planung nach wie vor von den Makern selbst finanziert werden.
Warum engagieren sich so viele Menschen in der Maker-Szene ehrenamtlich und machen ihre "Errungenschaften" öffentlich und kostenlos zugänglich?
Hengst: Die Menschen, die sich in der Maker-Szene engagieren, sind in der Regel solche, die Fortschritt anstreben. Es geht nicht um Profit oder Geld, sondern darum, eine Entwicklung voranzutreiben. Das geht am besten, wenn man seine Ergebnisse teilt und verbreitet. Der gesamte Gedanke der „Maker-Szene“ ist weg von monetären Zielen, hin zu dem, was Menschen hilft. Zusätzlich kommt hinzu, dass Maker Bastler sind und gerne tüfteln. Die Anerkennung und der Dank, den man dafür bekommt, seine Errungenschaft zu präsentieren und allen anderen zur Weiternutzung oder Entwicklung zur Verfügung zu stellen, ist oft mehr wert, als seine Idee zu verkaufen. Wer sieht nicht gerne, dass sein kleines Projekt auf einmal zu einer echt großen Sache wird?!