In relativ kurzer Zeit viele interessante Orte sehen und das mit immer derselben Unterkunft – diese Vorzüge begeistern sowohl Bießmann, die Westermanns als auch Schwack. Besonders Letztere schätzt außerdem die gleichbleibende Qualität des Schiffes, der Speisen und des Service. Nach ihrer ersten Kreuzfahrt hat Schwack auch Reisen unternommen, bei denen sie in Hotels übernachtet hat. "Ich stelle jedoch immer wieder fest, dass diese in der Regel nicht so gut auf Menschen mit Behinderung eingestellt sind", fasst sie zusammen.
Zwar sei keiner der Anbieter perfekt aufgestellt in Sachen Barrierefreiheit, aber alle Reisenden finden in der Regel schnell die Reederei, die am meisten den individuellen Anforderungen gerecht wird. Deswegen, so weist Jenny Bießmann darauf hin, müsse man beachten, dass Einschätzungen zum barrierefreien Reisen in der Regel nur auf persönlichen Bedürfnissen beruhen und auch nur diese widerspiegeln.
Helfen kann es grundsätzlich aber schon, mit einem möglichst modernen Schiff zu fahren, meint Schwack. Denn diese seien in der Regel deutlich barrierefreier als ältere Modelle. "Neben der hilfsbereiten Beratung der Reederei, sollten sich Interessierte zudem an geeigneter Stelle selbst Informationen über das Schiff, die Destinationen und Möglichkeiten vor Ort suchen. Dafür bieten sich Reisebüros und das Internet an", rät Schwack, die ihre Erfahrungen auf ihrem Reiseblog bündelt.
Auch die anderen beiden Kreuzfahrt-Fans berichten online über ihre Erfahrungen – sei es wie Jenny Bießmann auf ihrer Webseite www.jenny-unterwegs.de oder Volker Westermann, der nicht nur die sozialen Netzwerke dafür nutzt, sondern sogar in seinem YouTube-Kanal bereits gedrehte Dokumentationen bereitstellt.
Basierend auf seinen gut 20 AIDA-Kreuzfahrten kann Westermann abschließend nur empfehlen, von Anfang an eng mit der Reederei zusammenzuarbeiten: "Das Barrierefrei-Team ist quasi der Knotenpunkt, wo alles zuverlässig zusammenläuft." Aber natürlich könne man auch individuell anreisen und Dinge selbst in die Hand nehmen – ganz wie es am besten zu einem selbst passt.
Deswegen rät auch Jenny Bießmann, dass Reisende interessiert und neugierig sein sollen, auf das, was kommt: "Und haben Sie keine Berührungsängste. Die Menschen, die Ihnen unterwegs begegnen, haben diese in der Regel auch nicht." Diesen Rat unterstreicht Volker Westermann noch, indem er hinzufügt, dass der Bedenkenträger in uns nicht mitreisen sollte: "Werfen Sie doch Ihre Sorgen bezüglich der Organisation schon vorher über Bord, bevor Sie an selbiges gehen." Denn dann steht einer entspannten Kreuzfahrt nichts mehr Wege.