Innovation, Inspiration und Inklusion – das waren die Pfeiler der diesjährigen REHACARE. "Eine spannende Mischung aus gestandenen Mittelständlern, umtriebigen Erfindern und Unternehmensgründern überzeugte die Besucher mit innovativen Lösungen für nahezu jeden Lebensbereich und jede Behinderung. Bereits am Markt verfügbare Produkte waren ebenso zu sehen wie Protoptypen, die kurz vor der Marktreife stehen", zeigte sich auch Wolfram N. Diener, Geschäftsführer der Messe Düsseldorf, begeistert.
Es gab aber auch viele kritische Stimmen von Besucher*innen, dass Vieles, was sie auf der REHACARE gesehen haben, einfach nicht für sie gemacht sei, weil es nicht bezahlbar wäre. Das mag sicherlich so sein. Doch was für eine Messe wäre die REHACARE, wenn es nur den Kassenstandard zu sehen gäbe? Und ist es nicht der Sinn und Zweck von Forschung und Entwicklung, neue Standards zu setzen? Natürlich kostet das anfangs Geld, viel Geld. Früher oder später kommen diese Entwicklungen aber allen Menschen zugute.
Die REHACARE ist dafür da, dass Menschen und spätere Nutzer*innen auf Forscher und Entwickler treffen, auf zukünftige und bereits erfolgreiche Firmen und man sich in einem gegenseitigen Gespräch befruchten kann. Egal, ob es um eine individuelle Anpassung von Krücken oder Rollstühlen geht, mit denen sogar geheiratet werden kann, oder ob am Ende ein findiger Ingenieur auf die Idee kommt, den Rollstuhl gänzlich neu zu erfinden, oder den Alltag von Menschen mit Behinderung auf andere Weise zu erleichtern – am Ende sollten alle profitieren. Das kann mitunter aber ein paar Jahre dauern. Rom wurde schließlich auch nicht an einem Tag erbaut.
Übrigens gehören bundesweit über 70 Forschungsinstitute der Zuse-Gemeinschaft an, deren Leitspruch es ist: visionär zu denken – praxisnah und bodenständig zu forschen. So gibt es auch zahlreiche Projekte, die Innovationen für Menschen mit Behinderung im Alltag und Arbeitsleben im Fokus haben.
Menschen zu zeigen, dass Forschung und Technik durchaus für alle von Vorteil ist und sie selbst daran teilhaben können, ist das erklärte Ziel vom Projekt Emscher Lippe hoch vier. Das Projekt teilt den Open-Source-Gedanken der Makerszene und stellt all die Prototypen, die während der Projektlaufzeit von Laien in Zusammenarbeit mit Experten entstehen, kostenlos zur Verfügung. Was es mit dem FabLab auf sich hat und warum gerade auch Menschen mit Behinderung von der Digitalisierung profitieren können, erfahren Sie von Projektleiter Lukas Hellwig im Beitrag: "FabLabs: Digitale Kompetenzen vermitteln und so Teilhabe fördern"