Innovativ, emotional und erlebnisreich: Die REHACARE, weltgrößte Fachmesse für Rehabilitation und Pflege, hat mit vielen Neuheiten zum Anfassen und Ausprobieren und zahlreichen Mitmachaktionen in den Messehallen eindrucksvoll präsentiert, was der Wachstumsmarkt Pflege und Rehabilitation an technologischen Innovationen für ein selbstbestimmtes Leben zu bieten hat. Vom 14. bis 17. September 2022 informierten sich rund 35.000 Besucherinnen und Besucher über die neuesten Alltagshilfen und Lösungen für fast jede Behinderung und jeden Lebensbereich. Im Fokus der REHACARE 2022 standen unter anderem Hilfsmittel für Kinder, behindertengerechte Umrüstungsmöglichkeiten für Autos und andere Mobilitätshilfen sowie erstmalig Exoskelette zur beruflichen Wiedereingliederung im Themenpark „Menschen und Beruf“. Zu den Highlights des messebegleitenden Rahmenprogramms zählten aktuelle Themen wie Long COVID oder Digitalisierung / Teilhabe 4.0.
Inklusion leben, netzwerken, Alltagshilfen in aller Ruhe testen – darauf hatte die REHACARE-Community drei Jahre lang gewartet. Der Kreis der Betroffenen ist groß: Ende 2021 gab es nach Angaben des Statistischen Bundesamts rund 7,8 Millionen schwerbehinderte Menschen in Deutschland – das ist fast jeder Zehnte. Mehr als 4,1 Millionen Menschen waren Ende 2019 laut Pflegestatistik pflegebedürftig. Von ihnen wurden etwa 3,3 Millionen zuhause versorgt. Die 691 ausstellenden Unternehmen aus 38 Ländern, Verbände, Selbsthilfegruppen und die Messe Düsseldorf freuten sich über das enorme Interesse an den Messeständen und bei den Fachforen. „Endlich wieder REHACARE“ war überall in den Hallen 4 bis 7 zu vernehmen.
„Mit hervorragenden Innovationen der Aussteller, einem dichten Produktangebot und spannenden Vorträgen direkt aus der Branche feierte die weltgrößte Fachmesse für Rehabilitation und Pflege ihr Comeback als führende Leistungsschau. Im Mittelpunkt des Geschehens standen vor allem die persönlichen Gespräche und das aktive Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung, sowohl beim Erleben der Exponate als auch im Sport Center. Die REHACARE ist nah am Menschen dran. Das live Erlebnis und die gelebte Inklusion machen den Kern der Messe aus“, resümierte Erhard Wienkamp, Geschäftsführer der Messe Düsseldorf.
Trotz des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds waren neben vielen mittelständischen Unternehmen alle Topmarken wie Dietz, Kadomo, Meyra, Ottobock, Sunrise oder thyssenkrupp auf der REHACARE 2022 vertreten. Auch in Sachen Internationalität konnte das Angebot der REHACARE mit einem gestiegenen Auslandsanteil punkten. Es reisten Messegäste aus über 80 Ländern an.
Hoher Beratungsbedarf bei Betroffenen und Angehörigen
Der Beratungsbedarf war bei vielen Betroffenen und deren Angehörigen hoch. Selbsthilfegruppen und Sozialverbände standen ihnen mit Rat und Tat an den vier Messetagen zur Seite. Viel diskutiert wurden neben dem Einsatz von Exoskeletten in der Reha, das Thema Teilhabe 4.0. und wie man die Digitalisierung in der Arbeitswelt barrierefrei gestalten kann. Dr. Martin Danner, Geschäftsführer der Bundesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe (BAG SELBSTHILFE) freute sich über die zahlreichen Gespräche am Stand. Sein Resümee: „Das war ein gelungener Neustart für die REHACARE. Gerade die Selbsthilfegruppen waren sehr froh über die Austauschmöglichkeiten, die die Messe als Informations- und Dialogplattform bietet. Trotz digitaler Formate waren die Beratungsmöglichkeiten während der Pandemie für viele stark eingeschränkt. Ich war sehr beeindruckt von den auf der REHACARE präsentierten Innovationen. Dass diese mittlerweile nahezu alle Barrieren überwinden können, verändert die Diskussion um die Barrierefreiheit nochmals entscheidend“.
Hervorragende Stimmung in den Messehallen
Große Zufriedenheit gab es auch bei den Ausstellern der REHACARE:
„Die REHACARE hatte dieses Jahr eine besondere Bedeutung für Ottobock“, sagte Philipp Hoefer, Geschäftsführer Vertrieb & Marketing DACH der Ottobock HealthCare Deutschland GmbH. „Wir haben dort erstmals unser NeuroMobility-Konzept vorgestellt. Die ganzheitliche Versorgung von Patienten und Patientinnen mit neurologischen Indikationen ist das Zukunftsthema für die Branche. Das Interesse an den dazugehörenden Hilfsmitteln war riesig, besonders unser neuer Exopulse Mollii Suit hat begeistert. Der persönliche Austausch mit den Besuchern und Besucherinnen am Stand ist für mich und unser Team immer wieder inspirierend – endlich war dies auf der REHACARE wieder möglich.“
Udo Späker, Marketing und Vertrieb, Mobilitätsmanufaktur KADOMO GmbH: „Wir freuen uns, dass die REHACARE so erfolgreich zurück ist. Für uns von KADOMO kann ich schon jetzt sagen, dass die Teilnahme ein voller Erfolg ist.“
„Wir waren extrem froh dabei zu sein. Unser Stand wurde fast überrannt nach so einer langen Zeit. Es war auf jeden Fall die richtige Entscheidung uns so früh anzumelden“, bilanzierte Stefan Schäfer, Geschäftsführer / Managing Director Sales & Marketing DACH von MEYRA.
Treffpunkt für Kinder, Community und Prominente
Auch prominente Gäste statteten den Ausstellern der REHACARE einen Besuch ab. So überzeugte sich der nordrhein-westfälische Gesundheits- und Sozialminister Karl-Josef Laumann bei einem Messerundgang von der Innovationskraft der Unternehmen und begrüßte gemeinsam mit der Landesbehinderten- und -patientenbeauftragten Claudia Middendorf die Gäste des „NRW Treffs“ am Landesstand in Halle 6. Am Stand des Landes NRW konnten sich Messebesucher und -besucherinnen unter anderem über Themen wie barriere- und suchtfreies Leben, selbstbestimmtes Wohnen und inklusives Arbeiten informieren. Außerdem standen Expertinnen und Experten für Fragen zu den Kurangeboten für pflegende Angehörige oder der Vereinbarkeit von Beruf und Pflege zur Verfügung. Ebenfalls zu Gast auf der REHACARE war Dr. Rolf Schmachtenberg, Beamteter Staatssekretär im Bundesministerium für Arbeit und Soziales.
Die mehrfache Olympiasiegerin und Ausnahmesportlerin Kristina Vogel war am Stand von trivida P+L Innovations anzutreffen, die sich ebenfalls beeindruckt von der Messe zeigte: „In Deutschland haben rund 1/10 der Bevölkerung eine Behinderung. Die Welt da draußen ist bei Weitem nicht barrierefrei und daher benötigen Menschen mit einer Behinderung oder mit einem Pflegebedarf eben entsprechende Hilfsmittel. Auf einer Messe wie der REHACARE kann man sich informieren und Produkte vor allem auch ausprobieren. Darum ist sie als Plattform so wichtig und trägt entscheidend zur Teilhabe und Inklusion bei.“
Das Vortragsprogramm des Forums PRODUCTS & NEWS @ REHACARE bereicherte der Inklusionsaktivist Raúl Krauthausen mit seinem Vortrag „Auf die Begegnung kommt es an“ und erklärte, warum Begegnungen wichtiger als Aufklärung sind.
Vielfältiges Programm sorgt für Know-how und Ideenaustausch
Der TREFFPUNKT REHACARE in Halle 6 war als zentrale Plattform für Information, Begegnung und Erfahrungsaustausch das Herzstück der Veranstaltung. Trendthemen waren u.a. Long-COVID, Digitalisierung, Teilhabe am Arbeitsleben und technische Assistenz. Sehr erfolgreich verlief auch das Forum PRODUCTS & NEWS @ REHACARE, das Neuheiten von den Ständen auf die Bühne holte. Viele Besucher nutzten das Programm, um die beim Messerundgang gewonnenen Eindrücke und Informationen zu vertiefen.
Jede Menge Action im Sport Center
Mitmachen und Ausprobieren lautete im Sport Center in Halle 7a die Devise. Menschen mit und ohne Behinderung erlebten an den vier Messetagen die vielfältigen Möglichkeiten des inklusiven Sports.
Lars Wiesel-Bauer, Geschäftsführer Behinderten- und Rehabilitations-sportverband Nordrhein-Westfalen e. V. (BRSNW): „Nach der Corona Pause ist es wirklich ein schönes Gefühl endlich wieder auf der REHACARE zu sein. Fast wie ein Familientreffen. Die Begeisterung und Freude der Besucher und Besucherinnen, dass man trotz Behinderung die populärsten Sportarten ausführen kann, hat uns wirklich überwältig. Auch das neue, offene Sportplatz-Konzept hat sich wirklich bewährt.“
Die 46. REHACARE findet vom 13. September bis 16. September 2023 in Düsseldorf statt.
Düsseldorf, 17. September 2022