Triride: Zieht den Rollstuhl überall hin
Leichte Zuggeräte, die an manuelle Rollstühle gekoppelt werden, liegen aktuell voll im Trend. Sie sind eine kostengünstige Alternative für alle, die nicht zwingend auf einen Elektrorollstuhl angewiesen sind. Aus Italien kommt das Triride zur REHACARE nach Düsseldorf. Zwölf stylische Modelle erfüllen die Wünsche jeden Nutzers. Es gibt Versionen für die City, für Offroad-Aktivitäten, für das Kind und einen faltbaren Reisebegleiter. Sportbegeisterten steht das Rollstuhlzuggerät als Handbike zur Verfügung, wahlweise auch mit einem Elektromotor ausgestattet. Und wenn die Standardausführungen nicht ausreichen: Was nicht passt, wird passend gemacht!
Das Triride kann mit wenigen Handgriffen an die allermeisten Rollstühle angekoppelt werden. Ein intelligentes Bremssystem und ein adaptiver Tempomat sorgen für Sicherheit. Hinzu kommt in diesem Jahr das neue Fahrkomfortsystem MDC (Motion Direct Control), das beim Anfahren an Steigungen und beim Bremsen an Bergen und Abfahrten unterstützt. Aktiviert und deaktiviert wird das MDC mit einem Schalter. Eine Bedieneinheit mit einem Daumengashebel reicht aus, um das Triride zu beschleunigen und abzubremsen.
TiPY: Alles mit einer Hand
Eine PC-Tastatur für Menschen mit Einschränkungen an Armen und Händen hat Matthaeus Drory aus Eichgraben in Österreich entwickelt. Sie heißt TiPY und kann alles, was eine Standard-Tastatur auch kann - und noch mehr. Aber sie ist auf die Bedienung mit nur einer Hand zugeschnitten, ganz gleich, ob man Texte schreibt, Tabellen bearbeitet oder Programme mit unzähligen Tastenkombinationen verwendet.
Mit TiPY kann man gleichzeitig auch die Maus bedienen oder andere Geräte, wie beispielsweise Digi Pens oder digitale Eingabegeräte. Und sie ist die erste Tastatur, die mit der linken und/oder der rechten Hand genutzt werden kann. Die Tastenbelegung macht es außerdem möglich, zwölf Sprachen einzugeben. TiPY schreibt fließend dänisch, deutsch, englisch, finnisch, französisch, isländisch, italienisch, niederländisch, norwegisch, portugiesisch, schwedisch und spanisch. Der Preis im Onlineshop: 160 Euro plus Mehrwertsteuer.
Elektrorollstuhl Scewo Bro: Cooles Multitalent
Der Elektrorollstuhl Scewo Bro ist das Ergebnis eines Schweizer Studentenprojektes und nach Angaben des Ausstellers der weltweit einzige Rollstuhl, der das teilautonome Fahren auf zwei Rädern mit einer Treppensteigfunktion kombiniert. Noch ist er ein Prototyp, soll aber Anfang 2020 auf dem Schweizer Markt und Mitte nächsten Jahres auch in Deutschland verfügbar sein.
Das futuristisch anmutende Gefährt punktet mit smarter Technologie, Vielseitigkeit und kinderleichter Bedienung. Der Nutzer kommuniziert mit Scewo Bro über eine Steuerkonsole oder das Smartphone und bedient ihn mit einem Joystick. Wird der Fahrmodus angewählt, balanciert sich der Rollstuhl automatisch aus und setzt sich in Bewegung. Integrierte Sicherheitstechnik sorgt dafür, dass er nicht kippen kann. Auf rutschigem Gelände kann in einen Rampenmodus umgestellt werden. Beim Treppensteigen greift eine Raupe.
Rückenlehne und Sitz sind automatisch verstellbar. Der Sitz kann auf fast einen Meter angehoben werden, um Gespräche auf Augenhöhe zu führen oder um im Supermarkt auch die Waren in hohen Regalen bequem zu erreichen. Wer eine Ruhepause braucht, wählt die Liegeposition. Faltbar ist der Alleskönner ebenfalls. So passt er bequem in einen Kleinwagen.
Die Scewo AG wurde für ihre Arbeit bereits mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem redDot Award 2019.
Scewo Bro, Halle/Stand 6/F 50
Standing Ovation: Geht nicht, gibt’s nicht!
Peter Lammer, Gastronom und Koch aus Salzburg, Österreich, wurde nach einem Motorradunfall schwerbehindert. Er konnte seine Beine kaum noch belasten, jedenfalls zu wenig, um seinen stehenden Beruf noch ausüben zu können - bis er mit seinem Partner und Freund Bernhard Tichy Standing Ovation entwickelte, eine Steh- und Bewegungshilfe zur Entlastung der unteren Extremitäten. Heute steht er wieder in seiner Küche und bietet das System zusammen mit Bernhard Tichy anderen Betroffenen an.
Standing Ovation ist ein über Kopf montiertes oder freistehendes Drei-Schienen-System, in das ein C-förmiger Bügel mit einer Sitzhebeeinheit eingehakt wird. Es erlaubt dem Nutzer, sich entlang der Schienen mit freien Händen im Raum zu bewegen, nach oben und unten, vor und zurück. Das Gewicht des Körpers wird über das Gesäß auf Standing Ovation übertragen, die Beine werden entlastet, Schmerzen und Schwellungen verringert.
Standing Ovation ist gedacht als inklusiver Arbeitsplatz und für den Einsatz in der medizinischen Rehabilitation. Das System kann individuell geplant und konzeptioniert werden, ist aber auch als freistehende Basislösung mit einem Schienensystem von 4 x 4 Metern erhältlich.
Standing Ovation, Halle 6/E 25
Roboterarm Bateo: Für mehr Selbstbestimmung im Alltag
Roboter sind Schwerstbehinderten eine große Hilfe. Der Roboterarm Bateo macht es Menschen mit hoher Querschnittslähmung möglich, selbstständig zu greifen, zu essen, zu trinken, Türen zu öffnen oder Gegenstände aufzuheben, kurz gesagt, ihren Alltag eigenständiger zu bewältigen. Bateo wiegt 7,4 Kilogramm, kann 1,5 Kilogramm tragen und hat eine Reichweite von einem Meter. Er passt an jeden Rollstuhl und kann mit der Rollstuhlsteuerung bedient werden. Seine drei Finger halten kleine und empfindliche Gegenstände ebenso sicher wie große und robuste.
Exxomove, Halle/Stand 6/C 40
ichó: Intelligenter Ball stimuliert kognitive und motorische Fähigkeiten
ichó heißt der intelligente, interaktive Ball des Duisburger Startups Ichó- Systems. Er fördert und aktiviert spielerisch kognitive und motorische Fähigkeiten. Visuelle, haptische, akustische Impulse stimulieren den Anwender in Einzel- und Gruppenanwendungen. Der Ball reagiert auf alle äußeren Einflüsse wie Werfen, Fangen, Streicheln, Schütteln, Druck oder Annäherung. Er leuchtet dann farbig auf, erzeugt Vibrationen und Klänge. Die dabei gesammelten Daten geben Einblicke in Reaktionen und Krankheitsbilder. Entwickelt wurde die Hilfe unter anderem für Menschen mit Demenz, Multipler Sklerose, Autismus oder auch Lernbehinderungen.
Wie ichó reagieren soll, kann über eine wachsende Anzahl von individualisierbaren Apps bestimmt werden, die Therapeuten, Pflegefachkräften und Ärzten auf der ichó.agora zur Verfügung stehen. Die Palette reicht von der Lieblingsmusik bis zu Traumreisen, Hörspielen, Bewegungs- und Ratespielen oder Märchen. Das Hilfsmittel kommt Ende 2019 auf den Markt und kostet 1.200 Euro.
Ichó- Systems, Halle/Stand 7/A15
NeuroChat: Kommunikation mit der Kraft der Gedanken
NeuroChat heißt ein in Moskau entwickeltes System, mit dem man kraft geschulter Gedankenaktivität Texte verfassen und internetbasiert kommunizieren kann. Es arbeitet auf der Grundlage der Computer-Hirn-Schnittstellen-Technologie als direkteste Form der Kommunikation von Mensch und Maschine. NeuroChat wurde für Schwerstbehinderte entwickelt, für Menschen mit Diagnosen wie ALS, Multiple Sklerose oder nach Schlaganfall, die weder auf Bewegungen noch auf Sprache zurückgreifen können, um sich verständlich zu machen. Das System bietet ihnen wieder die Chance, mit Familie, Freunden, Ärzten und Pflegekräften in Kontakt zu treten. Es wird in Russland bereits in Krankenhäusern und Rehabilitationseinrichtungen eingesetzt, aber auch im häuslichen Umfeld genutzt. Es soll nun in den internationalen Markt eingeführt werden und kostet rund 2.000 Euro.
NeuroChat, Halle/Stand 5/E23
Düsseldorf, 18. September 2019