Sanitätshäuser: Individuelle Hilfe für Selbstständigkeit

Der passende Rollstuhl ist es nicht allein: Wenn die Wohnung auf den Bedarf von Menschen mit Beeinträchtigungen eingerichtet wird, lassen sich viele Hürden auf dem Weg zur Selbstständigkeit überwinden. Wie Sanitätshäuser dabei individuell unterstützen, das lässt sich auf der REHACARE 2024 erleben. 

Nach einem Unfall, einer Operation oder mit einer chronischen Erkrankung mobil zu bleiben – das gestaltet sich für jeden Menschen unterschiedlich: „Eine aufwändige technische Lösung wie ein Rollstuhl für ein Kind ist in der Regel komplett handgefertigt. Bei Kindern wie Erwachsenen gilt es dabei auch, zu überlegen, wie die Wohnung oder das Haus umgestaltet werden muss, damit der Mensch weiterhin gut darin leben kann. Mobilitätseinschränkungen sind immer auch Fragen der Umgebung, in der sich ein Mensch bewegt“, sagt Kirsten Abel von „Wir versorgen Deutschland (WvD). Der Zusammenschluss von Spitzenorganisationen der Leistungserbringer setzt sich für eine hochwertige Hilfsmittel-Versorgung ein, auf die knapp 25 Prozent der gesetzlichen Versicherten in Deutschland angewiesen ist. Dafür engagieren sich laut WvD als 120.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie mehr als 8.000 Leistungserbringer in der Orthopädietechnik, Orthopädieschuhtechnik, Reha-Technik und Homecare.

Verschiedene Disziplinen arbeiten zusammen 
Zu den großen Anbietern gehört der Gesundheitsdienstleister rahm mit 50 Filialen im Rheinland, der auch zu den Ausstellern der REHACARE 2024 zählt. Bei rahm setzt man seit Jahren auf die Spezialisierung der Mitarbeitenden und hat Versorgungsteams aus verschiedenen Fachbereichen zusammengestellt. Sie arbeiten Hand in Hand und mit neuester Technik wie 3 D-Druckern, um passende Hilfsmittel herzustellen. „Wir treiben seit 2015 die Digitalisierung unseres Handwerks voran und bieten Lösungen zur Erreichung maximaler Selbstständigkeit. Das kann manchmal auch nur eine Zusatzfunktion an einer Handorthese sein, die beim Schreiben hilft“, berichtet Lutz Klasen, Geschäftsbereichsleiter Technische Orthopädie. Dass die interdisziplinäre Zusammenarbeit funktioniert, dafür stehen bei rahm zertifizierte Qualitätsversprechen und Siegel wie z.B. von der Stiftung Deutsche Schlaganfallhilfe. 

Schmerzen nehmen, Operationen verzögern 

Zum Selbstverständnis des modernen Sanitätshauses gehört an erster Stelle die Beratung, so werden etwa die Rezepte werden im Hinblick auf die vom Arzt gestellte Diagnose überprüft. Bei speziellen Veranstaltungen wie den Arthrose-Testwochen kann man zudem ausprobieren, welche Orthesen die richtigen sind, um zum Beispiel das Knie zu entlasten und zu stabilisieren. Das Ziel ist es, den Schmerz zu nehmen und mit der richtigen Knie-Orthese Operationen möglichst zu verzögern. 

Wie sich die Sanitätshausbranche wandelt und immer mehr Angebote macht, das beobachtet auch Tobias Kurtz, Chefredakteur des Fachmagazins GesundheitsProfi: „Ein Grund ist die insgesamt älter werdende Bevölkerung, deren Bedürfnisse sich wandeln. Hinzu kommt die wachsende Zahl ambulanter Operationen – die Patientinnen und Patienten gehen danach ja direkt nach Hause oder kommen immer früher aus der Reha zurück. Entsprechend bietet das Sanitätshaus einen Mehrwert, damit sie am Leben teilhaben können.“ Ein weiterer Geschäftsbereich ist laut Kurtz die Prävention: „Sportler können zum Beispiel mit Bandagen und Einlagen Verletzungen vorbeugen.“

Der Leonardo Award fördert die Kreativität 

Die Kundinnen und Kunden informieren sich zunehmend auch online und finden so die Spezialisten vor Ort – zum Beispiel Experten für Brust-Prothetik oder besondere Rollstuhlanfertigungen. Kurtz: „Wenn die Krankenkasse diese nicht komplett übernimmt, wird dazugezahlt, etwa für bessere Bremsen oder leichteres Material. Wir sprechen von Upselling.“ Das Fachmagazin GesundheitsProfi organisiert den „Leonardo Award“, bei dem Hannes Niemann, Project Director der REHACARE, in der Jury sitzt. Dieser renommierte Preis würdigt herausragende Marketingleistungen im deutschen Sanitäts- und Reha-Fachhandel sowie in der Orthopädie-Technik und spielt eine entscheidende Rolle bei der Förderung der Kreativität und Entwicklung der Branche. 

Kirsten Abel von „Wir Versorgen Deutschland“ sieht die Fachleute in den Sanitätshäusern inzwischen als „Case Manager“, die individuelle Lösungen für jeden finden, der zu ihnen kommt. Auf dem Weg dahin müssen allerdings Hürden überwunden werden: „Damit allen Versicherten innovative Medizinprodukte in der Versorgung zur Verfügung stehen, heißt es z.B. für die Hersteller noch immer ein jahrelanges Procedere zu überwinden, um ins Hilfsmittelverzeichnis aufgenommen zu werden.“ Nicht zuletzt betrifft der Fachkräftemangel auch die Sanitätshausbranche – einen Zukunftsmarkt mit wachsendem Bedarf. 

Informationen: 

Die REHACARE 2024 präsentiert erstmalig das Forenprogramm „Sanitätshaus 2030". Dieses Programm ist speziell auf die Bedürfnisse des Sanitätsfachhandels zugeschnitten und bietet Einblicke in neue Geschäftsfelder sowie effektive Upselling-Strategien für Technologieprodukte und Beratungskompetenzen.
https://gesundheitsprofi.de/sanitaetshaus-tag-auf-der-rehacare-das-erwartet-die-besucher

Neuigkeiten aus der Sanitätshandelsbranche finden sich auf des Webseiten des „GesundheitsProfi“: https://gesundheitsprofi.de

Aktuelles zum Thema Hilfsmittelversorgung gibt es auf den Webseiten von „Wir versorgen Deutschland“: https://wirversorgendeutschland.de 

Autorin: Natascha Plankermann, Journalistin, spezialisiert auf Gesundheits- und Medizinthemen.

Info REHACARE 2024 

Messe REHACARE 2024: Vom 25. bis zum 28. September 2024 trifft sich in Düsseldorf eine einzigartige Community von Menschen mit Behinderungen, ihren Familien, Betreuern und Unterstützern sowie Unternehmen, die sich auf die Bedürfnisse dieser Menschen eingestellt haben. Die REHACARE bietet eine internationale Plattform, um sich mit Expertinnen und Experten sowie Gleichgesinnten auszutauschen. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, neue Kontakte zu knüpfen und sich über die aktuellen Entwicklungen und Trends zu informieren. Dazu zählen ebenso wie digitale und analoge Mobilitätslösungen, Hilfsmittel und Pflege- und Therapieangebote, aber auch inklusive Sport- und Freizeitmöglichkeiten. 

Weitere Informationen zur REHACARE 2024, einschließlich des Aussteller- und Veranstaltungsprogramms, gibt es auf der offiziellen Website der Messe: www.rehacare.de

Pressekontakt:
Monika Kühnhenrich-Jacoby
Tel. +49 (0) 211/4560-620
E-Mail: KuehnhenrichM@messe-duesseldorf.de

Meike Rosing
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